120 Jahre Sepp Herberger: Stiftung gedenkt dem "Chef"

Der Ball ist rund. Der nächste Gegner ist immer der schwerste. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das Spiel dauert 90 Minuten. Weisheiten von Sepp Herberger sind zu geflügelten Worten geworden und werden bis heute von der Basis bis in die Bundesligen gern zitiert. Auch der "Chef" selbst und sein Wirken sind unvergessen. Am heutigen Dienstag wäre der Baumeister des legendären "Wunders von Bern" 120 Jahre alt geworden.

Pünktlich zum runden Geburtstag feierte die Sepp-Herberger-Stiftung, selbst auf den Tag genau 40 Jahre alt, am Dienstagabend den legendären Reichs- und Bundestrainer. Und zwar im tollen Rahmen. DFB-Präsident Reinhard Grindel war in das Kongresszentrum Rosengarten gekommen, SAP-Gründer Dietmar Hopp hielt eine bewegende Festrede. Auch zwei der bedeutendsten deutschen Fußballer, beide Herbergers Schützlinge, feierten in Mannheim mit: Horst Eckel und Uwe Seeler.

Herberger schon zu Lebzeiten Legende

Bereits vor der Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden für besonderes Engagement diverser Vereine und Personen versammelte sich eine Delegation des DFB um Vizepräsident und Stiftungsvorstand Eugen Gehlenborg sowie ehemals Chefjustiziar Goetz Eilers, Wegbegleiter und Testamentsvollstrecker Herbergers, dem ehemaligen Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Watzke und seinem Nachfolger Tobias Wrzesinski auf dem erhöht gelegenen Friedhof in Weinheim/Hohensachsen. Vor malerischer Kulisse bei Kaiserwetter legte die DFB-Delegation einen Kranz nieder und gedachten Herberger – nicht ohne die Sepp-Herberger-Straße ins Rhein-Neckar-Tal hinabzublicken und in Erinnerungen zu schwelgen.

Herberger war schon zu Lebzeiten eine Legende. In seiner Amtszeit als Trainer der Nationalmannschaft von 1936 bis 1964 hatte die DFB-Auswahl 167 Länderspiele absolviert. Von diesen gewann sie 94 – darunter das wichtigste am 4. Juli 1954 in Bern, als Fritz Walter und Co. beim 3:2 im WM-Finale gegen die als unschlagbar geltenden Ungarn das scheinbar Unmögliche möglich machten. Für die meisten Historiker war dieser Erfolg die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik.

Seeler: "Herberger war eine Ausnahmeerscheinung"

Kurz nach dem "Wunder von Bern" feierte das Hamburger Idol Uwe Seeler sein Debüt in der Nationalmannschaft. Seeler, Repräsentant der Stiftung, erinnert sich noch ganz genau an die Anfänge seiner DFB-Laufbahn unter Herberger, als er damals im Oktober 1954 beim Spiel gegen Frankreich eingewechselt wurde. "Herberger war eine Ausnahmeerscheinung", sagte Seeler, am Dienstag in Mannheim ebenfalls Ehrengast des Festaktes: "Er hat sich immer für seine Spieler interessiert, kannte ihre Sorgen und hat sich gekümmert, wenn es sein musste." Seeler nennt Herberger deswegen noch heute einen väterlichen Freund.

"Es war schnell klar, dass er zwar streng war, aber auch wohlwollend und verlässlich – eben ein guter Förderer", sagte Seeler: "Ich wäre zur Not mit dem Fahrrad von Hamburg losgefahren, wenn er mich gerufen hätte. Und das haben auch meine Mitspieler nicht anders empfunden." Weltmeister Horst Eckel schwärmte in höchsten Tönen vom "Chef": "Herberger und ich – das war ein Vater-Sohn-Verhältnis. Er war einer der Menschen, den ich immer gern gesehen habe und mit denen ich immer sprechen konnte. Er wusste alles über unsere Gegner, es war verblüffend. Er war ein sehr moderner Trainer."

Als Aktiver spielte Herberger erst für Waldhof Mannheim, dann für den VfR Mannheim, und schließlich für Tennis Borussia Berlin. Dreimal wurde er selbst für die Nationalmannschaft berufen und erzielte dabei zwei Tore.



Der Ball ist rund. Der nächste Gegner ist immer der schwerste. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das Spiel dauert 90 Minuten. Weisheiten von Sepp Herberger sind zu geflügelten Worten geworden und werden bis heute von der Basis bis in die Bundesligen gern zitiert. Auch der "Chef" selbst und sein Wirken sind unvergessen. Am heutigen Dienstag wäre der Baumeister des legendären "Wunders von Bern" 120 Jahre alt geworden.

Pünktlich zum runden Geburtstag feierte die Sepp-Herberger-Stiftung, selbst auf den Tag genau 40 Jahre alt, am Dienstagabend den legendären Reichs- und Bundestrainer. Und zwar im tollen Rahmen. DFB-Präsident Reinhard Grindel war in das Kongresszentrum Rosengarten gekommen, SAP-Gründer Dietmar Hopp hielt eine bewegende Festrede. Auch zwei der bedeutendsten deutschen Fußballer, beide Herbergers Schützlinge, feierten in Mannheim mit: Horst Eckel und Uwe Seeler.

Herberger schon zu Lebzeiten Legende

Bereits vor der Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden für besonderes Engagement diverser Vereine und Personen versammelte sich eine Delegation des DFB um Vizepräsident und Stiftungsvorstand Eugen Gehlenborg sowie ehemals Chefjustiziar Goetz Eilers, Wegbegleiter und Testamentsvollstrecker Herbergers, dem ehemaligen Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Watzke und seinem Nachfolger Tobias Wrzesinski auf dem erhöht gelegenen Friedhof in Weinheim/Hohensachsen. Vor malerischer Kulisse bei Kaiserwetter legte die DFB-Delegation einen Kranz nieder und gedachten Herberger – nicht ohne die Sepp-Herberger-Straße ins Rhein-Neckar-Tal hinabzublicken und in Erinnerungen zu schwelgen.

Herberger war schon zu Lebzeiten eine Legende. In seiner Amtszeit als Trainer der Nationalmannschaft von 1936 bis 1964 hatte die DFB-Auswahl 167 Länderspiele absolviert. Von diesen gewann sie 94 – darunter das wichtigste am 4. Juli 1954 in Bern, als Fritz Walter und Co. beim 3:2 im WM-Finale gegen die als unschlagbar geltenden Ungarn das scheinbar Unmögliche möglich machten. Für die meisten Historiker war dieser Erfolg die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik.

Seeler: "Herberger war eine Ausnahmeerscheinung"

Kurz nach dem "Wunder von Bern" feierte das Hamburger Idol Uwe Seeler sein Debüt in der Nationalmannschaft. Seeler, Repräsentant der Stiftung, erinnert sich noch ganz genau an die Anfänge seiner DFB-Laufbahn unter Herberger, als er damals im Oktober 1954 beim Spiel gegen Frankreich eingewechselt wurde. "Herberger war eine Ausnahmeerscheinung", sagte Seeler, am Dienstag in Mannheim ebenfalls Ehrengast des Festaktes: "Er hat sich immer für seine Spieler interessiert, kannte ihre Sorgen und hat sich gekümmert, wenn es sein musste." Seeler nennt Herberger deswegen noch heute einen väterlichen Freund.

"Es war schnell klar, dass er zwar streng war, aber auch wohlwollend und verlässlich – eben ein guter Förderer", sagte Seeler: "Ich wäre zur Not mit dem Fahrrad von Hamburg losgefahren, wenn er mich gerufen hätte. Und das haben auch meine Mitspieler nicht anders empfunden." Weltmeister Horst Eckel schwärmte in höchsten Tönen vom "Chef": "Herberger und ich – das war ein Vater-Sohn-Verhältnis. Er war einer der Menschen, den ich immer gern gesehen habe und mit denen ich immer sprechen konnte. Er wusste alles über unsere Gegner, es war verblüffend. Er war ein sehr moderner Trainer."

Als Aktiver spielte Herberger erst für Waldhof Mannheim, dann für den VfR Mannheim, und schließlich für Tennis Borussia Berlin. Dreimal wurde er selbst für die Nationalmannschaft berufen und erzielte dabei zwei Tore.

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Fußballmuseum würdigt Herberger mit Ausstellung

Bereits kurz nachdem Herberger als Bundestrainer abtrat, wurde sein Leben verfilmt. Sönke Wortmanns "Das Wunder von Bern" aus dem Jahr 2003 zählt bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Produktionen an der Kinokasse. Zu Herbergers 80. Geburtstag brachte die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke heraus - erst zum dritten Mal für eine Person der Gegenwart nach den Altbundeskanzlern Konrad Adenauer und Willy Brandt. 2014 wurde die Musicalbühne erobert. Im 50. Jubiläumsjahr 2004 erschienen allein in Deutschland 19 Bücher rund um die WM 1954.

Noch bis in den November würdigt das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund sein Leben mit der Ausstellung "Herbergers Welt der Bücher  – Die unbekannten Seiten der Trainer-Legende". Für die Sonderausstellung wurden weite Teile der Original-Bibliothek des "Chefs" in das Museum am Dortmunder Hauptbahnhof eingebaut.

Herberger war ein Typ, der als Trainer und als Mensch polarisierte und faszinierte. Der große alte Mann des deutschen Fußballs braucht kein Denkmal - obwohl die Stadt Mannheim ihren berühmtesten Fußball-Sohn 2005, in der Region nur liebevoll Seppl genannt, mit einer Bronzebüste nahe des Rosengartens ehrte. Und im Waldhof gibt es einen Platz zu seinen Ehren. Seit nunmehr 40 Jahren pflegt auch die Sepp-Herberger-Stiftung das Andenken an den "Chef". Ganz besonders auch am Dienstagabend im Rosengarten in Mannheim.

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