Uduokhai: "Nur positive Erinnerungen an den DFB-Pokal"

Ohis Felix Uduokhai übernimmt beim TSV 1860 München gleich mehrere Rollen: Hoffnungsträger, Fanliebling, Innenverteidiger. Der 19-Jährige etablierte sich in den vergangenen Wochen als Stammspieler beim Zweitligisten und lief bereits für die U 19- und U 20-Nationalmannschaft auf.

Sein Startelfdebüt bei den Profis feierte Uduokhai im DFB-Pokal. In der 2. Runde verwandelte er im Elfmeterschießen gegen die Würzburger Kickers sogar einen Elfmeter. Im Achtelfinale treffen die Löwen am Mittwoch, 8. Februar (ab 18.30 Uhr live auf Sky), nun auf Sportfreunde Lotte. Vor dem Pokalduell spricht Uduokhai im Interview mit Mitarbeiter Tim Noller über ein abgelehntes Angebot des FC Bayern, seine Emotionen beim Pokalelfmeter, prominente Vorbilder aus Spanien und Forrest Gump.

DFB.de: Herr Uduokhai, es war zu lesen, dass Sie im Trainingslager in Portugal das Buch Forrest Gump im Gepäck hatten.

Ohis Felix Uduokhai: Ich habe immer wieder darin gelesen, das stimmt.

DFB.de: Der sportliche Erfolg des Hauptcharakters scheint auf Sie und Ihre Mannschaft abgefärbt zu haben. Wie bewerten Sie den Start nach der Winterpause?

Uduokhai: Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir gegen Fürth mit einem Sieg gestartet sind. Dieses Erfolgserlebnis tut uns gut, zumal man nach einer Vorbereitung nie genau weiß, wo man steht.

DFB.de: Der neue Trainer Vitor Pereira lässt mit einer Dreierkette spielen. Wie sind Sie mit dem neuen System zurechtgekommen?

Uduokhai: Auch wenn wir schon vor der Winterpause teilweise mit einer Dreier- oder Fünferkette gespielt haben, bringt unser Trainer natürlich auch neue Ideen ein. Da ist das erste Spiel nie einfach und es liegt noch viel Arbeit vor uns. In den kommenden Spielen müssen wir jetzt einige Details verfeinern.

DFB.de: Welche Auswirkungen hat die Dreierkette auf Ihr Spiel?

Uduokhai: Im Spielaufbau stehe ich etwas weiter an der Außenlinie. Dadurch verkleinert sich die Spielfläche für mich. Die gesamte Organisation der Defensive hat sich etwas verändert. Das hat im Spiel gegen Fürth gut geklappt. Auch wenn die Feinabstimmung am Anfang nicht so leicht ist, da bestimmte Automatismen noch nicht so gut funktionieren, hatte ich trotzdem ein gutes Gefühl.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie nach den ersten Wochen von Vitor Pereira?

Uduokhai: Er setzt im Training auf viele Spielformen auf engem Raum und unter hohem Druck, um uns handlungsschneller zu machen. Ich lerne also in jeder Einheit viel dazu. Das gefällt mir sehr gut und bringt mich weiter.

DFB.de: In Ihrem Verein ist die Fluktuation auf der Trainerbank recht hoch. Kann das für einen jungen Spieler sogar von Vorteil sein?

Uduokhai: Ob es ein Vor- oder Nachteil ist, lässt sich schwer beurteilen. Sicherlich ist Stabilität nicht unwichtig, andererseits müssen wir uns als Spieler immer wieder neu beweisen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass man als Spieler in erster Linie bei sich selbst ansetzen sollte: Was kann ich selbst tun? Was kann ich machen, um noch besser zu werden?

DFB.de: Sie haben sich in den vergangenen Wochen als Stammspieler etabliert. Können Sie beschreiben, wie schwer Ihnen der Übergang in den Profifußball fiel?

Uduokhai: Der Übergang war nicht leicht. In der 2. Bundesliga geht es körperlich anders zur Sache als in der A-Junioren-Bundesliga. Die Gegenspieler sind cleverer, arbeiten mehr mit ihrem Körper. So habe ich schnell gemerkt, an welchen Stellen ich noch an mir arbeiten muss. Bisher denke ich aber, dass ich meinen Job ganz gut erfüllt habe.

DFB.de: Im Januar 2016 haben Sie in einer schwierigen Situation Ihren Vertrag verlängert. Beweist das, wie sehr Ihnen der Verein am Herzen liegt?

Uduokhai: Wenn ich keine Zukunft bei 60 sehen würde, hätte ich nicht verlängert. Ich werde hier sehr gut unterstützt, die Jugendarbeit ist hervorragend. Vor allem die Durchlässigkeit zwischen Jugend- und Profibereich ist da. Alle arbeiten eng zusammen und für uns Nachwuchsspieler ist es eine schöne Sache, dass die Chance besteht, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen.

DFB.de: Nicht zum ersten Mal haben Sie das Angebot eines höherklassigen Vereins ausgeschlagen.

Uduokhai: Als meine Familie nach München gezogen ist, hatte ich verschiedene Probetrainings und auch ein Angebot der Bayern. Das war in der U 11, glaube ich. Als Kind ist einem das Umfeld besonders wichtig und bei 60 wurde ich damals von den Mitspielern sehr gut aufgenommen. Deshalb habe ich mich für die Löwen entschieden.



Ohis Felix Uduokhai übernimmt beim TSV 1860 München gleich mehrere Rollen: Hoffnungsträger, Fanliebling, Innenverteidiger. Der 19-Jährige etablierte sich in den vergangenen Wochen als Stammspieler beim Zweitligisten und lief bereits für die U 19- und U 20-Nationalmannschaft auf.

Sein Startelfdebüt bei den Profis feierte Uduokhai im DFB-Pokal. In der 2. Runde verwandelte er im Elfmeterschießen gegen die Würzburger Kickers sogar einen Elfmeter. Im Achtelfinale treffen die Löwen am Mittwoch, 8. Februar (ab 18.30 Uhr live auf Sky), nun auf Sportfreunde Lotte. Vor dem Pokalduell spricht Uduokhai im Interview mit Mitarbeiter Tim Noller über ein abgelehntes Angebot des FC Bayern, seine Emotionen beim Pokalelfmeter, prominente Vorbilder aus Spanien und Forrest Gump.

DFB.de: Herr Uduokhai, es war zu lesen, dass Sie im Trainingslager in Portugal das Buch Forrest Gump im Gepäck hatten.

Ohis Felix Uduokhai: Ich habe immer wieder darin gelesen, das stimmt.

DFB.de: Der sportliche Erfolg des Hauptcharakters scheint auf Sie und Ihre Mannschaft abgefärbt zu haben. Wie bewerten Sie den Start nach der Winterpause?

Uduokhai: Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir gegen Fürth mit einem Sieg gestartet sind. Dieses Erfolgserlebnis tut uns gut, zumal man nach einer Vorbereitung nie genau weiß, wo man steht.

DFB.de: Der neue Trainer Vitor Pereira lässt mit einer Dreierkette spielen. Wie sind Sie mit dem neuen System zurechtgekommen?

Uduokhai: Auch wenn wir schon vor der Winterpause teilweise mit einer Dreier- oder Fünferkette gespielt haben, bringt unser Trainer natürlich auch neue Ideen ein. Da ist das erste Spiel nie einfach und es liegt noch viel Arbeit vor uns. In den kommenden Spielen müssen wir jetzt einige Details verfeinern.

DFB.de: Welche Auswirkungen hat die Dreierkette auf Ihr Spiel?

Uduokhai: Im Spielaufbau stehe ich etwas weiter an der Außenlinie. Dadurch verkleinert sich die Spielfläche für mich. Die gesamte Organisation der Defensive hat sich etwas verändert. Das hat im Spiel gegen Fürth gut geklappt. Auch wenn die Feinabstimmung am Anfang nicht so leicht ist, da bestimmte Automatismen noch nicht so gut funktionieren, hatte ich trotzdem ein gutes Gefühl.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie nach den ersten Wochen von Vitor Pereira?

Uduokhai: Er setzt im Training auf viele Spielformen auf engem Raum und unter hohem Druck, um uns handlungsschneller zu machen. Ich lerne also in jeder Einheit viel dazu. Das gefällt mir sehr gut und bringt mich weiter.

DFB.de: In Ihrem Verein ist die Fluktuation auf der Trainerbank recht hoch. Kann das für einen jungen Spieler sogar von Vorteil sein?

Uduokhai: Ob es ein Vor- oder Nachteil ist, lässt sich schwer beurteilen. Sicherlich ist Stabilität nicht unwichtig, andererseits müssen wir uns als Spieler immer wieder neu beweisen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass man als Spieler in erster Linie bei sich selbst ansetzen sollte: Was kann ich selbst tun? Was kann ich machen, um noch besser zu werden?

DFB.de: Sie haben sich in den vergangenen Wochen als Stammspieler etabliert. Können Sie beschreiben, wie schwer Ihnen der Übergang in den Profifußball fiel?

Uduokhai: Der Übergang war nicht leicht. In der 2. Bundesliga geht es körperlich anders zur Sache als in der A-Junioren-Bundesliga. Die Gegenspieler sind cleverer, arbeiten mehr mit ihrem Körper. So habe ich schnell gemerkt, an welchen Stellen ich noch an mir arbeiten muss. Bisher denke ich aber, dass ich meinen Job ganz gut erfüllt habe.

DFB.de: Im Januar 2016 haben Sie in einer schwierigen Situation Ihren Vertrag verlängert. Beweist das, wie sehr Ihnen der Verein am Herzen liegt?

Uduokhai: Wenn ich keine Zukunft bei 60 sehen würde, hätte ich nicht verlängert. Ich werde hier sehr gut unterstützt, die Jugendarbeit ist hervorragend. Vor allem die Durchlässigkeit zwischen Jugend- und Profibereich ist da. Alle arbeiten eng zusammen und für uns Nachwuchsspieler ist es eine schöne Sache, dass die Chance besteht, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen.

DFB.de: Nicht zum ersten Mal haben Sie das Angebot eines höherklassigen Vereins ausgeschlagen.

Uduokhai: Als meine Familie nach München gezogen ist, hatte ich verschiedene Probetrainings und auch ein Angebot der Bayern. Das war in der U 11, glaube ich. Als Kind ist einem das Umfeld besonders wichtig und bei 60 wurde ich damals von den Mitspielern sehr gut aufgenommen. Deshalb habe ich mich für die Löwen entschieden.

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DFB.de: Beobachter loben Ihre Physis, Ihre gute Technik und Spielintelligenz. Würden Sie zustimmen, dass hier Ihre Stärken liegen?

Uduokhai: Das würde ich so unterschreiben. Auch wenn ich natürlich weiß, dass ich nie aufhören darf, an mir zu arbeiten. Alles lässt sich noch verbessern, auch meine Stärken.

DFB.de: Inwieweit profitieren Sie aktuell davon, dass Sie bis zur C-Jugend als Linksaußen eingesetzt wurden?

Uduokhai: Einige Sachen kann ich aus der Zeit schon mitnehmen, speziell in Eins-gegen-eins-Situationen. Da kann ich ganz gut erahnen, was der Gegner vorhat. Große Vorteile sehe ich aber nicht.

DFB.de: Bisher sind Sie je einmal für die U 19- und U 20-Nationalmannschaft aufgelaufen. Wird man Sie eines Tages auch im A-Team sehen?

Uduokhai: Ich freue mich über jede Nominierung zu den U-Teams. Das ist eine Riesenehre für mich. Jedes Kind träumt davon, eines Tages in der Nationalmannschaft zu spielen. Dieses Ziel strebe ich auch an.

DFB.de: Warum tragen Sie eigentlich die Nummer 17?

Uduokhai: Ich habe eine Nummer gesucht und sie war frei. Mit Jerôme Boateng hat die Nummer nichts zu tun, falls Sie darauf anspielen. Trotzdem versuche ich natürlich, mir von den besten Verteidigern der Welt etwas abzuschauen. Boateng hat eine super Spieleröffnung, aber auch bei Ramos und früher Puyol habe ich genau hingesehen, um möglichst viel zu lernen.

DFB.de: Kommen wir zum DFB-Pokal. Für Sie müsste dieser Wettbewerb eine ganz besondere Bedeutung haben.

Uduokhai: Das Spiel gegen die Würzburger Kickers war mein erstes Profispiel in der Startelf. Da kamen viele Gefühle zusammen. Die Aufregung vor dem Spiel, das Spiel selbst, das Elfmeterschießen, in dem ich selbst auch angetreten bin, der Sieg. Ich verbinde mit diesem Spiel im DFB-Pokal nur positive Erinnerungen.

DFB.de: Wie fiel die Entscheidung, dass Sie einen Elfmeter schießen werden?

Uduokhai: Unser Co-Trainer hat mich kurz angeschaut, kam auf mich zu und hat gefragt, ob ich schießen will.

DFB.de: Und Sie haben nicht gezögert?

Uduokhai: Keine Sekunde. Ich habe ihm gesagt, dass ich schießen werde.

DFB.de: Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie von der Mittellinie zur Ausführung gelaufen sind?

Uduokhai: In diesen Sekunden denkt man nicht mehr viel nach. Ich wollte einfach, dass die Kugel ins Tor geht und habe mich voll auf den Elfmeter konzentriert.

DFB.de: Und verwandelt. Sie sind mit Ihrem Team ins Achtelfinale eingezogen, in dem nun Sportfreunde Lotte wartet. Wie schätzen Sie die Chancen aufs Weiterkommen ein?

Uduokhai: Im DFB-Pokal ist es immer eine ausgeglichene Sache. Klar, wir spielen eine Liga höher, aber wir dürfen Lotte auf keinen Fall unterschätzen. Alles ist möglich und deshalb müssen wir das Spiel mit voller Konzentration angehen, um eine Runde weiterzukommen.