Strich: "DFB-Pokal ist ein hervorragendes Produkt"

Noch bis Dienstag können sich Unternehmen für das Ausschreibungsverfahren der Medienrechte am DFB-Pokal registrieren lassen. Die erste Bilanz ist positiv: "Es zeichnet sich ein intensiver Wettbewerb ab", sagt Denni Strich, Marketingdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke - und er berichtet über die nächsten Schritte.

DFB.de: Kürzlich hat der DFB erstmals eine Ausschreibung zu den Medienrechten an den Länderspielen durchgeführt. Wie ist Ihr Fazit, Herr Strich?

Denni Strich: Wir haben für den DFB, erstmals in einer Ausschreibung, einen sehr erfolgreichen Abschluss erzielt und freuen uns, die langjährige und bewährte Partnerschaft mit SportA respektive ARD und ZDF fortführen zu können. Den Vereinen der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga konnten wir so bis zur Saison 2015/2016 Planungssicherheit hinsichtlich der TV-Einnahmen geben.

DFB.de: Der DFB hat nun angekündigt, die audiovisuellen Medienrechte an den Spielen des DFB-Pokals für die die vier Spielzeiten von 2012/2013 bis 2015/2016 auszuschreiben. Im Moment können sich Unternehmen auf der Internetseite des DFB für die Ausschreibung registrieren lassen. Wie ist die Resonanz?

Strich: Der DFB-Pokal ist ein hervorragendes Produkt, deswegen erwarten wir, dass es viele Interessenten geben wird. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt bereits 13 registrierte Bewerber. Es zeichnet sich also ein intensiver Wettbewerb um die Rechte am DFB-Pokal ab.

DFB.de: Was macht den DFB-Pokal aus Sicht von Medienunternehmen so interessant?

Strich: Die Qualität des Produkts, der hohe sportliche Wert sowie die große Akzeptanz durch das Publikum. Allein der Blick auf die TV-Reichweiten erklärt, warum der Pokal bei den Bietern so begehrt ist. Die Einschaltquoten waren schon in der Vergangenheit hoch, sie sind jedoch kontinuierlich gestiegen und haben im vergangenen Jahr neue Rekordwerte erreicht. Allein das Halbfinalspiel Bayern München gegen Schalke 04 hatte 10,82 Millionen Zuschauer. International wurde der DFB-Pokal in mehr als 170 Ländern gezeigt. In Deutschland wurde 2010/2011 im Fernsehen mehr als 850 Stunden über den Wettbewerb berichtet.

DFB.de: Auch im Ausland gibt es nationale Pokalwettbewerbe. Wie stark ist die Marke DFB-Pokal im internationalen Vergleich?

Strich: In einer internationalen Studie bezeugten 85 Prozent der Befragten Interesse am DFB-Pokal. Der F.A.-Cup erreichte 81 Prozent, der französische Pokal 71 Prozent, der spanische 60 Prozent und der italienische nur 48 Prozent. Auch in anderen Ländern dürfte es keinen nationalen Pokalwettbewerb geben, der einen ähnlichen Stellenwert wie der DFB-Pokal hat. Das Konzept, dass wir vor drei Jahren gemeinsam mit der Infront Sports & Media erarbeitet haben, hat sich gänzlich bewährt. Wir haben ein einheitliches Erscheinungsbild, das Stadion-Design wird uniform gestaltet und wir haben mit dem DFB-Pokalfinale in Berlin ein kaum noch zu überbietendes Fußballevent.

DFB.de: Eine Ausschreibung für die audiovisuellen Medienrechte des DFB-Pokals gab es bisher nicht. Warum passiert dies jetzt erstmals?

Strich: Zunächst einmal bedeutet eine Ausschreibung nicht, dass man mit den bestehenden Partnern nicht zufrieden ist. Sowohl ARD und ZDF als auch der Pay-TV-Sender Sky, der sogar alle Pokalspiele live überträgt, leisten einen wertvollen Beitrag für die Marke DFB-Pokal. Dennoch gibt es natürlich weitere Medienunternehmen in Deutschland, die gerne die Möglichkeit hätten, Übertragungsrechte an diesem Wettbewerb zu erwerben. Nach der letztmaligen Vergabe der Rechte hatten wir uns mit dem Kartellamt zudem darüber verständigt, dass wir beim nächsten Mal die Rechte ausschreiben. Dem werden wir jetzt gerecht.

DFB.de: Es werden mehrere Rechtepakete zum Erwerb ausgeschrieben. Können Sie diese näher erläutern?

Strich: Es ist richtig, dass es verschiedene Pakete geben wird. Sie sind so gestaltet, dass sie den Anforderungen des Marktes entsprechen und für jeden Interessenten etwas dabei sein wird. Wie die Pakete exakt gestaltet sind, erfahren Interessenten, wenn sie sich bei uns registriert haben. Die verschiedenen Pakete werden sowohl ein Szenario möglich machen, wie es heute bereits besteht, als auch neue Konstellationen.

DFB.de: Kann es sein, dass die Zusammenfassungen der DFB-Pokalspiele künftig nicht mehr im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein werden? Der Pokal insoweit ausschließlich auf Sky - ist das denkbar?

Strich: Wir gehen derzeit nicht davon aus. Ein großer Teil der Zusammenfassungen von den Spielen sollte auch weiterhin im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein.

DFB.de: Ist die Anzahl der Pakete, die ein Bieter erwerben kann, limitiert?

Strich: Nein. Grundsätzlich ist denkbar, dass ein Bieter ein oder mehrere Pakete erwirbt. Sogar ein Erwerb aller Pakete wäre grundsätzlich möglich.

DFB.de: Was werden die Entscheidungskriterien für die Rechtevergabe sein? Geht es dabei alleine um das höchste Gebot?

Strich: Nein. Natürlich werden wir die wirtschaftlichen Interessen der Vereine berücksichtigen, daneben gibt es noch andere Parameter wie das Sendekonzept und die Erfahrung des Bieters mit der Übertragung von Sportveranstaltungen. Uns ist auch wichtig, wie wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern die Marken DFB und DFB-Pokal weiter stärken können.

DFB.de: Bis wann wird die Entscheidung getroffen sein?

Strich: Im Moment läuft die Phase der Registrierung. Wir gehen zielstrebig, aber auch sorgfältig vor und beabsichtigen, den Prozess nach Möglichkeit im Herbst abzuschließen.

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Noch bis Dienstag können sich Unternehmen für das Ausschreibungsverfahren der Medienrechte am DFB-Pokal registrieren lassen. Die erste Bilanz ist positiv: "Es zeichnet sich ein intensiver Wettbewerb ab", sagt Denni Strich, Marketingdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke - und er berichtet über die nächsten Schritte.

DFB.de: Kürzlich hat der DFB erstmals eine Ausschreibung zu den Medienrechten an den Länderspielen durchgeführt. Wie ist Ihr Fazit, Herr Strich?

Denni Strich: Wir haben für den DFB, erstmals in einer Ausschreibung, einen sehr erfolgreichen Abschluss erzielt und freuen uns, die langjährige und bewährte Partnerschaft mit SportA respektive ARD und ZDF fortführen zu können. Den Vereinen der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga konnten wir so bis zur Saison 2015/2016 Planungssicherheit hinsichtlich der TV-Einnahmen geben.

DFB.de: Der DFB hat nun angekündigt, die audiovisuellen Medienrechte an den Spielen des DFB-Pokals für die die vier Spielzeiten von 2012/2013 bis 2015/2016 auszuschreiben. Im Moment können sich Unternehmen auf der Internetseite des DFB für die Ausschreibung registrieren lassen. Wie ist die Resonanz?

Strich: Der DFB-Pokal ist ein hervorragendes Produkt, deswegen erwarten wir, dass es viele Interessenten geben wird. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt bereits 13 registrierte Bewerber. Es zeichnet sich also ein intensiver Wettbewerb um die Rechte am DFB-Pokal ab.

DFB.de: Was macht den DFB-Pokal aus Sicht von Medienunternehmen so interessant?

Strich: Die Qualität des Produkts, der hohe sportliche Wert sowie die große Akzeptanz durch das Publikum. Allein der Blick auf die TV-Reichweiten erklärt, warum der Pokal bei den Bietern so begehrt ist. Die Einschaltquoten waren schon in der Vergangenheit hoch, sie sind jedoch kontinuierlich gestiegen und haben im vergangenen Jahr neue Rekordwerte erreicht. Allein das Halbfinalspiel Bayern München gegen Schalke 04 hatte 10,82 Millionen Zuschauer. International wurde der DFB-Pokal in mehr als 170 Ländern gezeigt. In Deutschland wurde 2010/2011 im Fernsehen mehr als 850 Stunden über den Wettbewerb berichtet.

DFB.de: Auch im Ausland gibt es nationale Pokalwettbewerbe. Wie stark ist die Marke DFB-Pokal im internationalen Vergleich?

Strich: In einer internationalen Studie bezeugten 85 Prozent der Befragten Interesse am DFB-Pokal. Der F.A.-Cup erreichte 81 Prozent, der französische Pokal 71 Prozent, der spanische 60 Prozent und der italienische nur 48 Prozent. Auch in anderen Ländern dürfte es keinen nationalen Pokalwettbewerb geben, der einen ähnlichen Stellenwert wie der DFB-Pokal hat. Das Konzept, dass wir vor drei Jahren gemeinsam mit der Infront Sports & Media erarbeitet haben, hat sich gänzlich bewährt. Wir haben ein einheitliches Erscheinungsbild, das Stadion-Design wird uniform gestaltet und wir haben mit dem DFB-Pokalfinale in Berlin ein kaum noch zu überbietendes Fußballevent.

DFB.de: Eine Ausschreibung für die audiovisuellen Medienrechte des DFB-Pokals gab es bisher nicht. Warum passiert dies jetzt erstmals?

Strich: Zunächst einmal bedeutet eine Ausschreibung nicht, dass man mit den bestehenden Partnern nicht zufrieden ist. Sowohl ARD und ZDF als auch der Pay-TV-Sender Sky, der sogar alle Pokalspiele live überträgt, leisten einen wertvollen Beitrag für die Marke DFB-Pokal. Dennoch gibt es natürlich weitere Medienunternehmen in Deutschland, die gerne die Möglichkeit hätten, Übertragungsrechte an diesem Wettbewerb zu erwerben. Nach der letztmaligen Vergabe der Rechte hatten wir uns mit dem Kartellamt zudem darüber verständigt, dass wir beim nächsten Mal die Rechte ausschreiben. Dem werden wir jetzt gerecht.

DFB.de: Es werden mehrere Rechtepakete zum Erwerb ausgeschrieben. Können Sie diese näher erläutern?

Strich: Es ist richtig, dass es verschiedene Pakete geben wird. Sie sind so gestaltet, dass sie den Anforderungen des Marktes entsprechen und für jeden Interessenten etwas dabei sein wird. Wie die Pakete exakt gestaltet sind, erfahren Interessenten, wenn sie sich bei uns registriert haben. Die verschiedenen Pakete werden sowohl ein Szenario möglich machen, wie es heute bereits besteht, als auch neue Konstellationen.

DFB.de: Kann es sein, dass die Zusammenfassungen der DFB-Pokalspiele künftig nicht mehr im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein werden? Der Pokal insoweit ausschließlich auf Sky - ist das denkbar?

Strich: Wir gehen derzeit nicht davon aus. Ein großer Teil der Zusammenfassungen von den Spielen sollte auch weiterhin im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein.

DFB.de: Ist die Anzahl der Pakete, die ein Bieter erwerben kann, limitiert?

Strich: Nein. Grundsätzlich ist denkbar, dass ein Bieter ein oder mehrere Pakete erwirbt. Sogar ein Erwerb aller Pakete wäre grundsätzlich möglich.

DFB.de: Was werden die Entscheidungskriterien für die Rechtevergabe sein? Geht es dabei alleine um das höchste Gebot?

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Strich: Nein. Natürlich werden wir die wirtschaftlichen Interessen der Vereine berücksichtigen, daneben gibt es noch andere Parameter wie das Sendekonzept und die Erfahrung des Bieters mit der Übertragung von Sportveranstaltungen. Uns ist auch wichtig, wie wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern die Marken DFB und DFB-Pokal weiter stärken können.

DFB.de: Bis wann wird die Entscheidung getroffen sein?

Strich: Im Moment läuft die Phase der Registrierung. Wir gehen zielstrebig, aber auch sorgfältig vor und beabsichtigen, den Prozess nach Möglichkeit im Herbst abzuschließen.