Gladbach gegen Frankfurt: Zwei Minimalisten auf Finalentzug

Der Ruf nach einer Fahrt zum Pokalfinale in die Hauptstadt gehört für die Fans beider Lager bereits seit Wochen zum gesanglichen Standardrepertoire. Den Traum vom Einzug ins Endspiel um den DFB-Pokal kann heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt aber nur eine Mannschaft wahr werden lassen.

Obwohl Mönchengladbach und Frankfurt beide mit einer erfolgreichen Pokaltradition aufwarten können, wäre die Finalteilnahme am 27. Mai (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) in den Annalen weit mehr als eine Randnotiz. Für die Hessen liegt ihr letztes Finale bereits elf Jahre zurück, die "Fohlen" warten sogar schon doppelt so lang.

Statistik spricht für Gladbach

22 Jahre ohne Endspiel können für das Team vom Niederrhein womöglich eine Ende haben, auch wenn die Gladbacher höchstens dank des Heimrechts als leichter Favorit in die auf dem Papier sonst völlig offene Begegnung gehen. Die Borussia hat sich in den vergangenen Wochen in der Bundesliga an die Startplätze für die kommende Europa-League-Spielzeit herangepirscht, während die Eintracht nach einer bärenstarken ersten Saisonhälfte das zweitschwächste Team der Rückserie stellt.

Bis Samstag hatte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac von den vergangenen zwölf Pflichtspielen nur zwei Partien gewonnen – beide im Pokal. Durch den 3:1-Befreiungsschlag gegen den FC Augsburg aber zogen die Frankfurter in der Tabelle wieder aber wieder vorbei an der Borussia, die gegen den Namensvetter aus Dortmund eine 2:3-Heimniederlage kassierte. Der letzte Auswärtssieg gegen einen Bundesligisten im Pokalwettbewerb liegt für die Frankfurter allerdings schon mehr als 24 (!) Jahre zurück. Im Dezember 1992 setzten sich die Hessen nach Elfmeterschießen beim Karlsruher SC durch.

Sommer: "Es wird ein großer Fight"

Zudem hat Gladbach einen echten Pokalexperten auf der Trainerbank sitzen. Dieter Hecking führte den VfL Wolfsburg vor knapp zwei Jahren eindrucksvoll zum Pokalsieg und durfte sich in Berlin mit einer schwarzen "King"-Kappe für eine Nacht als König feiern lassen. Nur eins seiner letzten elf Pokalspiele ging verloren. "Wir werden alles dafür tun, um nach Berlin zu kommen. Dafür müssen wir natürlich wieder kompakter stehen", sagte Gladbachs Torwart Yann Sommer, der in den vergangenen drei Pflichtspielen zehn Gegentreffer hinnehmen musste. "Für mich gibt es keinen Favoriten, es wird ein großer Fight."

Bei den Frankfurtern spielte sich Sommers Torwart-Pendant Lukas Hradecky, der bei seinen Pokalauftritten sagenhafte 91 Prozent aller Schüsse auf sein Tor hielt, in den Vordergrund. "Der Sieg ist eine Befreiung, wir haben unser Selbstvertrauen zurück", sagte der finnische Nationaltorwart. "Wir schauen nun Richtung Gladbach. Ich glaube, dass sie jetzt ein bisschen Angst vor uns haben."



Der Ruf nach einer Fahrt zum Pokalfinale in die Hauptstadt gehört für die Fans beider Lager bereits seit Wochen zum gesanglichen Standardrepertoire. Den Traum vom Einzug ins Endspiel um den DFB-Pokal kann heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt aber nur eine Mannschaft wahr werden lassen.

Obwohl Mönchengladbach und Frankfurt beide mit einer erfolgreichen Pokaltradition aufwarten können, wäre die Finalteilnahme am 27. Mai (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) in den Annalen weit mehr als eine Randnotiz. Für die Hessen liegt ihr letztes Finale bereits elf Jahre zurück, die "Fohlen" warten sogar schon doppelt so lang.

Statistik spricht für Gladbach

22 Jahre ohne Endspiel können für das Team vom Niederrhein womöglich eine Ende haben, auch wenn die Gladbacher höchstens dank des Heimrechts als leichter Favorit in die auf dem Papier sonst völlig offene Begegnung gehen. Die Borussia hat sich in den vergangenen Wochen in der Bundesliga an die Startplätze für die kommende Europa-League-Spielzeit herangepirscht, während die Eintracht nach einer bärenstarken ersten Saisonhälfte das zweitschwächste Team der Rückserie stellt.

Bis Samstag hatte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac von den vergangenen zwölf Pflichtspielen nur zwei Partien gewonnen – beide im Pokal. Durch den 3:1-Befreiungsschlag gegen den FC Augsburg aber zogen die Frankfurter in der Tabelle wieder aber wieder vorbei an der Borussia, die gegen den Namensvetter aus Dortmund eine 2:3-Heimniederlage kassierte. Der letzte Auswärtssieg gegen einen Bundesligisten im Pokalwettbewerb liegt für die Frankfurter allerdings schon mehr als 24 (!) Jahre zurück. Im Dezember 1992 setzten sich die Hessen nach Elfmeterschießen beim Karlsruher SC durch.

Sommer: "Es wird ein großer Fight"

Zudem hat Gladbach einen echten Pokalexperten auf der Trainerbank sitzen. Dieter Hecking führte den VfL Wolfsburg vor knapp zwei Jahren eindrucksvoll zum Pokalsieg und durfte sich in Berlin mit einer schwarzen "King"-Kappe für eine Nacht als König feiern lassen. Nur eins seiner letzten elf Pokalspiele ging verloren. "Wir werden alles dafür tun, um nach Berlin zu kommen. Dafür müssen wir natürlich wieder kompakter stehen", sagte Gladbachs Torwart Yann Sommer, der in den vergangenen drei Pflichtspielen zehn Gegentreffer hinnehmen musste. "Für mich gibt es keinen Favoriten, es wird ein großer Fight."

Bei den Frankfurtern spielte sich Sommers Torwart-Pendant Lukas Hradecky, der bei seinen Pokalauftritten sagenhafte 91 Prozent aller Schüsse auf sein Tor hielt, in den Vordergrund. "Der Sieg ist eine Befreiung, wir haben unser Selbstvertrauen zurück", sagte der finnische Nationaltorwart. "Wir schauen nun Richtung Gladbach. Ich glaube, dass sie jetzt ein bisschen Angst vor uns haben."

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Zwei Bundesligaduelle, noch kein Tor

Die Favoritenrolle in der Vorschlussrunde hat den Gladbachern, die bei fünf Finalteilnahmen am Ende dreimal den Pokal in den Händen hielten, aber nicht immer Glück gebracht. Die letzten drei Pokalhalbfinals gingen allersamt verloren – dabei unter anderem gegen den damaligen Drittligisten 1. FC Union Berlin (2001) und gegen den Nachbarn und früheren Zweitligisten Alemannia Aachen (2004). Die Frankfurter, viermal Pokalsieger bei sechs Finalteilnahmen, scheiterten zuletzt 2007 deutlich mit 0:4 beim späteren Pokalsieger 1. FC Nürnberg.

Nicht nur deshalb wird bei den Gladbachern das Halbfinale keiner auf die leichte Schulter nehmen. "Gegen Frankfurt haben wir in dieser Saison sowohl im Hin- als auch im Rückspiel der Bundesliga festgestellt, dass sie eine richtig gute Struktur auf dem Platz haben", sagt Sportdirektor Max Eberl, der die Ergebnisse beider Spiele gegen die Eintracht genau kennt. Nach einem 0:0 in der Hinrunde endete auch der jüngste Vergleich am 1. April in Frankfurt torlos. Dabei rettete Gladbach-Keeper Yann Sommer den Punkt erst mit einen gehaltenen Elfmeter von Marco Fabian in der Schlussphase. Mit einer torreichen Partie ist also auch eher nicht zu rechnen – aber im Pokal müssen Tore fallen. In drei von den bisherigen vier Pokalaufeinandertreffen setzten sich die Gladbacher durch, zuletzt mit einem 2:1-Auswärtssieg am 29. Oktober 2014.

Mit Minimalismus ins Halbfinale

In den bisherigen Pokalrunden haben es beide Mannschaften mit dem Toreschießen ebenfalls nicht übertrieben. Den Gladbachern reichten sieben Treffer, um sich in den vier K.o.-Spielen durchzusetzen. Das Team von Main erzielte aus dem Spiel tatsächlich nur vier Tore und hatte sowohl zum Auftakt beim Drittligisten 1. FC Magdeburg als auch gegen den Ligakonkurrenten FC Ingolstadt im Elfmeterschießen das bessere Ende für sich. Für beide Klubs ist es in der diesjährigen Pokalsaison erst das zweite Duell gegen einen Bundesligisten.

Für dieses müssen die Gastgeber aller Voraussicht nach auf ihren Weltmeister und einen Ideengeber verzichten. Christoph Kramer fällt für das Duell mit einer Innenbandverletzung wohl ebenso aus wie Brasilianer Raffael. Für die Frankfurter ist ein Einsatz von Abwehrspieler Jesus Vallejo nach einer Verletzung im Muskelsehnenübergang im linken Oberschenkel ausgeschlossen, der von Alex Meier (Fersenprobleme) mehr als fraglich.

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