Marcel Risse: "Ich will vorangehen!"

Ne echte "kölsche Jong" ist er, geboren und aufgewachsen in Köln-Kalk. Die Wahl, vor der Saison von Mainz 05 zum FC zu wechseln, fiel ihm folglich nicht schwer. "Genau die richtige Entscheidung war es", sagt Marcel Risse nach knapp drei Monaten.

Nun spielt der 23-Jährige in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Dienstagabend (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) gegen seinen Ex-Verein Mainz 05. Was die Kölner momentan so stark macht, warum der langjährige FC-Fan erst jetzt für seinen Traumverein spielt, und wo die Mainzer noch vor dem FC liegen, das verrät Risse im Interview mit DFB.de-Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Risse, wissen Sie schon, ob die Wahlbeteiligung am Sonntag in Ihrem Stadtteil Köln-Kalk gestiegen ist?

Marcel Risse: Nein, ich habe noch nichts gehört. Aber ich denke und hoffe, dass sie höher ist als zuletzt.

DFB.de: Sie haben die Aktion "Kalk wählt" mit einer Autogrammstunde unterstützt. Wie kam es dazu?

Risse: Ich wusste, dass die Beteilung vor vier Jahren sehr gering war. Da ich aus Kalk komme, wurde ich gefragt, ob ich mit der Aktion auf dieses Problem aufmerksam machen könnte. Da musste ich nicht lange überlegen.

DFB.de: Nicht nur daran merkt man: Die Stadt liegt ihnen am Herzen. Was macht Köln aus: der Dom, die Menschen, der Karneval oder der FC?

Risse: Alles zusammen. Für mich ist Köln eine der schönsten Städte Deutschlands. Da ich hier geboren wurde, sind die Verbindungen nie abgerissen. Meine Familie und meine Freunde wohnen noch hier. Die Menschen sind sehr offen. Man lernt innerhalb kürzester Zeit jemanden kennen – all das das macht Köln für mich aus.



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Ne echte "kölsche Jong" ist er, geboren und aufgewachsen in Köln-Kalk. Die Wahl, vor der Saison von Mainz 05 zum FC zu wechseln, fiel ihm folglich nicht schwer. "Genau die richtige Entscheidung war es", sagt Marcel Risse nach knapp drei Monaten.

Nun spielt der 23-Jährige in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Dienstagabend (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) gegen seinen Ex-Verein Mainz 05. Was die Kölner momentan so stark macht, warum der langjährige FC-Fan erst jetzt für seinen Traumverein spielt, und wo die Mainzer noch vor dem FC liegen, das verrät Risse im Interview mit DFB.de-Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Risse, wissen Sie schon, ob die Wahlbeteiligung am Sonntag in Ihrem Stadtteil Köln-Kalk gestiegen ist?

Marcel Risse: Nein, ich habe noch nichts gehört. Aber ich denke und hoffe, dass sie höher ist als zuletzt.

DFB.de: Sie haben die Aktion "Kalk wählt" mit einer Autogrammstunde unterstützt. Wie kam es dazu?

Risse: Ich wusste, dass die Beteilung vor vier Jahren sehr gering war. Da ich aus Kalk komme, wurde ich gefragt, ob ich mit der Aktion auf dieses Problem aufmerksam machen könnte. Da musste ich nicht lange überlegen.

DFB.de: Nicht nur daran merkt man: Die Stadt liegt ihnen am Herzen. Was macht Köln aus: der Dom, die Menschen, der Karneval oder der FC?

Risse: Alles zusammen. Für mich ist Köln eine der schönsten Städte Deutschlands. Da ich hier geboren wurde, sind die Verbindungen nie abgerissen. Meine Familie und meine Freunde wohnen noch hier. Die Menschen sind sehr offen. Man lernt innerhalb kürzester Zeit jemanden kennen – all das das macht Köln für mich aus.

DFB.de: Und der FC…

Risse: …hat in den letzten Jahren ein ständiges Auf und Ab erlebt, sowohl auf als auch neben dem Platz. Seit der letzten Saison sehe ich aber einen klaren Fortschritt in der Entwicklung, was den Kader, das Umfeld und die Fans angeht. Dieses Jahr wurde ein weiterer Schritt nach vorne gemacht. Es herrscht für Kölner Verhältnisse richtig Ruhe im Verein.

DFB.de: Wenn man Sie schwärmen hört, fragt man sich, warum Sie nach den Stationen TuS Höhenhaus, Bayer 04 Leverkusen, 1. FC Nürnberg und FSV Mainz 05 erst jetzt beim FC gelandet sind?

Risse: Ich wurde in der Jugend von Leverkusen gescoutet. Diesen Schritt bereue ich nicht, denn ich weiß nicht, ob ich sonst heute dort wäre, wo ich bin. Eines war mir aber immer klar: Irgendwann kommt der Schritt zum FC. Dass es jetzt soweit ist, freut mich total.

DFB.de: Im kicker sagten Sie, dass es genau die richtige Entscheidung war. Woran merken Sie das?

Risse: Zum einen, weil ich wieder richtig viel Spaß beim Fußballspielen habe. Das ist für mich das Wichtigste. Wenn man nicht zeigen kann, was man draufhat, macht der Job nicht viel Spaß. Zum anderen, da wir ein tolles Team haben.

DFB.de: Köln ist neben Bayern München und Borussia Dortmund die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball, die noch ungeschlagen ist. Was macht sie momentan so stark?

Risse: Unser gutes Zusammenspiel aus Offensive und Defensive. Wir stehen sehr gut, lassen wenige Chancen zu. Alle Mann auf dem Platz haben erst einmal die Priorität, kein Tor zu fangen. Und offensiv haben wir mit Ujah, Helmes, Peszko, Halfar, mir und den anderen richtig viel Qualität.

DFB.de: Trotz dieser Qualität hat es am Freitagabend nur zu einem 0:0 gegen den FCK gereicht. Sie taten sich gegen gut strukturierte Lauterer ziemlich schwer.

Risse: Das stimmt. Kaiserslautern war ein richtig guter Gegner. Das Spiel war sehr ausgeglichen. Mit dem Punkt können beide Mannschaften zufrieden sein.

DFB.de: Ihre Saisonbilanz liest sich bisher sehr gut. Fünf Tore in den ersten neun Pflichtspielen können sich sehen lassen.

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Risse: Ich habe momentan einfach ganz viel Lust und Spaß am Fußball. Das drückt sich bei mir auch in der Torausbeute aus. Mit den fünf Toren bin ich zufrieden, habe aber noch Luft nach oben. Ich möchte mich von Spiel zu Spiel weiter verbessern.

DFB.de: Mit 23 Jahren sind Sie noch relativ jung, bringen aber trotzdem schon viel Erfahrung mit. Wie sehen Sie ihre Rolle in der jungen Kölner Mannschaft?

Risse: Ich will vorangehen, auf dem Platz und auch daneben. Das macht man nicht durch Sprüche, sondern über eine professionelle Einstellung, die ich auch in Mainz gelernt habe.

DFB.de: Von 2010 bis 2013 spielten Sie für Mainz 05, galten lange als einer der Lieblingsschüler von Trainer Thomas Tuchel. Nach ihrer Verletzung ging es dann bergab.

Risse: Ich hatte einen sehr guten Start in Mainz. Ende 2011 hat mich dann eine langwierige Verletzung (Knochenstauchung, d.Red.) zurück geworfen. Danach habe ich den Anschluss nicht mehr gefunden. Das hatte aber nichts mit Thomas Tuchel zu tun.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Mainzer aktuell ein, die ihre ersten drei Ligaspiele gewannen und nun dreimal in Folge verloren haben?

Risse: Der Start war wirklich außergewöhnlich gut. Die drei Niederlagen, zwei davon zu Hause, haben sie aber bestimmt ein bisschen verunsichert. Diese Unsicherheit wollen wir für uns nutzen. Trotzdem bleiben sie für mich klarer Favorit am Dienstag.

DFB.de: Wo sehen Sie die Stärken ihres Ex-Teams?

Risse: Sie spielen seit Jahren ein sehr aggressives Pressing, vor allem zu Hause. Dazu kommt das schnelle Umschaltspiel in die Spitze nach Ballgewinn, was sie sehr gefährlich macht.

DFB.de: Konnten Sie Ihrem Trainer Peter Stöger und den Mitspielern bereits Tipps geben, wie man gegen dieses Spielsystem besteht?

Risse: Klar haben wir uns ausgetauscht. Die Schwächen wissen meine Mitspieler und die Trainer nun – das reicht (lacht).

DFB.de: Sie haben nun hintereinander bei zwei selbst ernannten "Karnevalsvereinen" gespielt. Welche Parallelen gibt es zwischen Mainz und Köln noch?

Risse: Beide haben einen Dom in der Stadt, der eine ist ein bisschen größer, der andere kleiner. Beide spielen mit rot-weißen Trikots. Beide Städte sind sehr schön und liegen am Rhein (lacht). Spaß beiseite: Vielleicht können wir die Mainzer, was die Entwicklung der letzten Jahre angeht, als Vorbild betrachten. Das ist zwar für einen Traditionsverein wie den 1. FC Köln nicht selbstverständlich. Was die Spielphilosophie und das ruhige Vereinsumfeld angeht, ist uns Mainz aber noch voraus. Wir sind aber auch auf einem guten Weg.