Kramny: "Erfolge machen selbstsicherer"

Jürgen Kramny hat am 24. November 2015 den VfB Stuttgart als Cheftrainer übernommen. Zunächst als Interims-, mittlerweile als Dauerlösung. Und das aus gutem Grund. Unter der Führung des 44 Jahre alten Fußball-Lehrers erlebten die Schwaben einen beachtlichen Aufschwung. Sieben Pflichtspiele in Folge sind die Stuttgarter mittlerweile ungeschlagen. Und diese Serie soll auch nach dem Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund (Dienstag, 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) anhalten. DFB-Redakteur Niels Barnhofer hat mit Jürgen Kramny über die richtigen Hebel, Kevin Großkreutz und Thomas Tuchel gesprochen.

DFB.de: Herr Kramny, im Achtelfinale des DFB-Pokal hat sich der VfB mit sehr viel Mühe gegen Eintracht Braunschweig durchgesetzt. Was haben Sie gedacht, als Sie vom Viertelfinal-Gegner Borussia Dortmund erfuhren?

Jürgen Kramny: Zunächst einmal war ich froh, ein Heimspiel bekommen zu haben. Dann haben wir jedoch mit Borussia Dortmund einen sehr, sehr schweren Gegner erhalten. Aber einen, den wir in der jetzigen Situation auch schlagen können.

DFB.de: Das heißt, da hat sich Ihrer Meinung nach die Perspektive in den vergangenen Wochen ein wenig verbessert?

Kramny: Natürlich. Erfolge machen selbstsicherer. Durch die vergangenen Partien konnten wir Selbstvertrauen tanken. Insofern heißt unser großes Ziel, gegen Borussia Dortmund ins Halbfinale des DFB-Pokals einzuziehen.

DFB.de: Sie sind seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen: Wie breit ist die Brust, mit der Sie ins Dortmund-Spiel gehen?

Kramny: Dass wir diese Serie hingelegt haben, ist auf jeden Fall präsent. Das hat man auch beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt gespürt. Da waren Phasen dabei, in denen das Spiel hätte kippen können, aber wir sind stabil geblieben. Oder in anderen Begegnungen haben wir Rückstände wettgemacht. Wir haben immer unsere Ordnung aufrecht erhalten können, konnten das Spiel bestimmen. Ich glaube schon, dass wir da jetzt ein Stück weiter sind. Wir sind auf einem guten Weg. Und daran wollen wir am Dienstag anknüpfen.

DFB.de: Was haben Sie mit der Mannschaft gemacht, warum ist sie jetzt so gut?

Kramny: Zu Beginn ging es darum, die Abwehr zu stabilisieren. Die Anzahl der Gegentore, die wir bekommen hatten, war einfach deutlich zu hoch. Das erst Spiel unter meiner Führung haben wir gegen Dortmund noch mit 1:4 verloren, danach zweimal unentschieden gespielt. Anschließend haben wir uns mit einem Erfolg im Pokal und dem 3:1 gegen Wolfsburg in die Winterpause verabschiedet. Die Vorbereitung lief dann sehr gut. Wir konnten der Mannschaft wieder den Glauben an sich selbst vermitteln. Wir haben die mannschaftliche Stärke, den Teamgeist in den Vordergrund gehoben – und ich bin der Meinung, dass es vor allen Dingen das ist, was uns im Moment nach vorne bringt.

DFB.de: Sie waren in der Winterpause auf dem Transfermarkt tätig. Kann man jetzt schon erkennen, wie wichtige diese Zugänge sein könnten?

Kramny: Kevin Großkreutz ist direkt Stammspieler geworden. Er hat alle drei Spiele nach der Winterpause von Anfang an bestritten. Wir haben alle drei Spiele gewonnen. Auch mit Artem Krawez sind wir sehr zufrieden. Gegen Hamburg hat er das Siegtor gemacht. In Frankfurt war er ebenfalls ein entscheidender Faktor, am 3:1 war er beteiligt, unser Elfmeter wird gegen ihn verursacht, Zambrano bekam die Gelb-Rote Karte für ein Foul gegen ihn. Also zwei ganz wichtige Transfers für uns. Mit Federico Barba haben wir unheimliches Pech gehabt, dass er sich gleich im ersten Trainingsspiel verletzt und sechs Wochen ausfällt. Das ist sehr, sehr schade, aber so etwas passiert nun mal im Fußball.



Jürgen Kramny hat am 24. November 2015 den VfB Stuttgart als Cheftrainer übernommen. Zunächst als Interims-, mittlerweile als Dauerlösung. Und das aus gutem Grund. Unter der Führung des 44 Jahre alten Fußball-Lehrers erlebten die Schwaben einen beachtlichen Aufschwung. Sieben Pflichtspiele in Folge sind die Stuttgarter mittlerweile ungeschlagen. Und diese Serie soll auch nach dem Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund (Dienstag, 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) anhalten. DFB-Redakteur Niels Barnhofer hat mit Jürgen Kramny über die richtigen Hebel, Kevin Großkreutz und Thomas Tuchel gesprochen.

DFB.de: Herr Kramny, im Achtelfinale des DFB-Pokal hat sich der VfB mit sehr viel Mühe gegen Eintracht Braunschweig durchgesetzt. Was haben Sie gedacht, als Sie vom Viertelfinal-Gegner Borussia Dortmund erfuhren?

Jürgen Kramny: Zunächst einmal war ich froh, ein Heimspiel bekommen zu haben. Dann haben wir jedoch mit Borussia Dortmund einen sehr, sehr schweren Gegner erhalten. Aber einen, den wir in der jetzigen Situation auch schlagen können.

DFB.de: Das heißt, da hat sich Ihrer Meinung nach die Perspektive in den vergangenen Wochen ein wenig verbessert?

Kramny: Natürlich. Erfolge machen selbstsicherer. Durch die vergangenen Partien konnten wir Selbstvertrauen tanken. Insofern heißt unser großes Ziel, gegen Borussia Dortmund ins Halbfinale des DFB-Pokals einzuziehen.

DFB.de: Sie sind seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen: Wie breit ist die Brust, mit der Sie ins Dortmund-Spiel gehen?

Kramny: Dass wir diese Serie hingelegt haben, ist auf jeden Fall präsent. Das hat man auch beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt gespürt. Da waren Phasen dabei, in denen das Spiel hätte kippen können, aber wir sind stabil geblieben. Oder in anderen Begegnungen haben wir Rückstände wettgemacht. Wir haben immer unsere Ordnung aufrecht erhalten können, konnten das Spiel bestimmen. Ich glaube schon, dass wir da jetzt ein Stück weiter sind. Wir sind auf einem guten Weg. Und daran wollen wir am Dienstag anknüpfen.

DFB.de: Was haben Sie mit der Mannschaft gemacht, warum ist sie jetzt so gut?

Kramny: Zu Beginn ging es darum, die Abwehr zu stabilisieren. Die Anzahl der Gegentore, die wir bekommen hatten, war einfach deutlich zu hoch. Das erst Spiel unter meiner Führung haben wir gegen Dortmund noch mit 1:4 verloren, danach zweimal unentschieden gespielt. Anschließend haben wir uns mit einem Erfolg im Pokal und dem 3:1 gegen Wolfsburg in die Winterpause verabschiedet. Die Vorbereitung lief dann sehr gut. Wir konnten der Mannschaft wieder den Glauben an sich selbst vermitteln. Wir haben die mannschaftliche Stärke, den Teamgeist in den Vordergrund gehoben – und ich bin der Meinung, dass es vor allen Dingen das ist, was uns im Moment nach vorne bringt.

DFB.de: Sie waren in der Winterpause auf dem Transfermarkt tätig. Kann man jetzt schon erkennen, wie wichtige diese Zugänge sein könnten?

Kramny: Kevin Großkreutz ist direkt Stammspieler geworden. Er hat alle drei Spiele nach der Winterpause von Anfang an bestritten. Wir haben alle drei Spiele gewonnen. Auch mit Artem Krawez sind wir sehr zufrieden. Gegen Hamburg hat er das Siegtor gemacht. In Frankfurt war er ebenfalls ein entscheidender Faktor, am 3:1 war er beteiligt, unser Elfmeter wird gegen ihn verursacht, Zambrano bekam die Gelb-Rote Karte für ein Foul gegen ihn. Also zwei ganz wichtige Transfers für uns. Mit Federico Barba haben wir unheimliches Pech gehabt, dass er sich gleich im ersten Trainingsspiel verletzt und sechs Wochen ausfällt. Das ist sehr, sehr schade, aber so etwas passiert nun mal im Fußball.

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DFB.de: Kevin Großkreutz hatte ein halbes Jahr lang keine Pflichtspiele bestritten – wie riskant war der Transfer?

Kramny: Es gab ja viele, die ob dieses Transfers skeptisch waren. Ich bin froh, dass das geklappt hat. In den Gesprächen, die ich mit ihm geführt habe, hat er den Eindruck gemacht, als könnte er gleich am nächsten Morgen spielen. Wenn einer derart Lust hat, wenn einer eine derart starke Message aussendet und sagt, Leute schreibt mich nicht ab, ich komme zurück, dann sind das gute Signale. Wir sind froh, dass wir ihn geholt haben.

DFB.de: Sie haben gesagt, erste Aufgabe war, die Abwehr zu stabilisieren, was funktioniert noch besser?

Kramny: Auch in der Offensive konnten wir uns verbessern. Man kann es auch an den Ergebnissen ablesen. Wir haben gegen Braunschweig, Wolfsburg und Köln je drei Tore erzielt und jetzt in Frankfurt vier. Durch die größere Stabilität in der gesamten Mannschaft können wir auch unsere Offensivqualitäten besser ausspielen.

DFB.de: Was werden Sie ihrer Mannschaft für das Dortmund-Spiel mit auf den Weg geben?

Kramny: Wir wollen das fortführen, was wir in den vergangenen Spielen gezeigt haben. Wir sind jetzt einige Spiele ungeschlagen. Dadurch wird es für den Gegner schwerer, uns zu besiegen. Dieses Bewusstsein müssen wir verinnerlichen. Und die Spieler sollen vor Augen haben, dass sie die Chance haben, ein Pokal-Halbfinale zu erreichen.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Draht zu Thomas Tuchel?

Kramny: Wir sind nicht im ständigen Austausch. Aber aus der Mainzer-Zeit haben wir eine gemeinsame Vergangenheit. Er war mein Nachfolger als A-Jugend-Trainer. Ich wurde damals Co-Trainer bei der Profimannschaft. Dann ist er dort Cheftrainer geworden, während ich zum VfB gegangen bin. Jetzt sehen wir uns jeweils als Trainer einer Profimannschaft wieder.

DFB.de: Die Begrüßung zwischen Ihnen beim ersten Spiel in Dortmund sah sehr herzlich aus. Wie ist Ihr Verhältnis?

Kramny: Das ist auch so. Wir haben bei Mainz eine gute Phase erlebt. Mit den Profis sind wir aufgestiegen. Er ist mit den A-Junioren Deutscher Meister geworden. Wir hatten einen guten Austausch.

DFB.de: Die Sympathien ruhen dann für 90 oder gar 120 Minuten – wie wichtig ist ein Erfolg im Pokal für den VfB?

Kramny: Das wäre genau das, was wir brauchen! Weiterhin die Möglichkeit zu haben, nach Berlin zu kommen, wäre eine tolle Sache. Wir freuen uns auf die Aufgabe.

DFB.de: Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es mit einem Sieg klappt?

Kramny: Ich glaube, das ist ein 50:50-Spiel. Wir müssen schauen, dass wir das umsetzen, was wir uns vornehmen, dass wir ruhig bleiben und in den wichtigen Situationen die richtigen Entscheidungen treffen. (lacht)