Ilkay Gündogan: "Wir haben brutale Qualität"

DFB.de: Wie bewerten Sie den Auftritt der offensiven Mittelfeldreihe um den dreifachen Torschützen und Ihren Nationalmannschaftskollegen Mario Götze?

Gündogan: Klar ist, dass wir im Offensivbereich eine brutale Qualität haben. Auch auf der Bank haben wir noch sehr, sehr gute Jungs. Aber wichtig ist, dass man als Mannschaft vernünftig auftritt. Das haben wir gegen Hannover wieder sehr gut gemacht. Mario sticht mit seinen fantastischen Toren natürlich heraus – das freut uns sehr für ihn.

DFB.de: War diese Gala-Vorstellung auch ein Signal an die Konkurrenz, was im nächsten Jahr vom BVB zu erwarten sein wird?

Gündogan: Wir kümmern uns weniger darum, irgendwelche Signale an andere zu senden, sondern darum, unsere eigenen Vorgaben und dass, was wir uns vornehmen, zu 100 Prozent zu erfüllen und uns stetig weiterzuentwickeln. Die Entwicklung in diesem Jahr war außergewöhnlich.

DFB.de: Was war in diesem Jahr voller Höhepunkte Ihr persönliches Highlight?

Gündogan: Der DFB-Pokalsieg und die Meisterschaft waren fantastisch für uns alle. Das waren bislang mit Sicherheit die beeindruckendsten Momente in meiner Karriere. Für mich war es auch eine Bestätigung meiner Leistung, dass ich noch in den EM-Kader berufen worden bin. Das hätte ich, ehrlich gesagt, vor diesem Jahr selbst nicht erwartet. Deswegen bin ich mit meiner persönlichen Entwicklung wirklich zufrieden. Aber ich weiß trotzdem, dass ich mich – und wir uns - im nächsten Jahr weiter steigern kann.

DFB.de: Wenn man die Erfolge des BVB steigert, müsste das ja fast der Gewinn der Champions League sein. Wie lauten die Ziele für 2013?

Gündogan: (lacht) Wichtig ist, dass wir in der Bundesliga in der Spur bleiben. Wir stehen zurzeit auf dem dritten Platz – das ist ordentlich. Trotzdem denke ich, dass wir noch einen Platz nach vorne springen können. Ganz nach oben schauen wir erstmal nicht. Dorthin zu kommen, wird ein bisschen schwierig, aber im Fußball ist schon vieles passiert. Wir versuchen einfach, unsere Spiele voll durchzuziehen und dann werden wir sehen, was am Ende dabei herausspringt. Im Vordergrund steht, als Minimum den dritten Platz zu sichern. Wir wissen, dass wir einige Punkte unnötig liegen gelassen haben, aber es gibt ja noch eine lange Rückrunde, in der wir noch einiges gutmachen können. Wenn wir das zeigen, was wir wirklich können, dann ist in der Bundesliga mindestens der zweite Platz möglich.



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Deutscher Meister. DFB-Pokalsieger. EM-Fahrer. Das Jahr 2012 war für Ilkay Gündogan das bislang erfolgreichste seiner noch jungen Laufbahn. Mit dem 5:1-Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Hannover 96 feierte der deutsche Nationalspieler und "Sechser" von Borussia Dortmund mit einer Gala den Abschluss seiner bewegten vergangenen zwölf Monate. Seit seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg zum BVB im Sommer 2011 hat der gebürtige Gelsenkirchener einen weiteren Leistungsschub erfahren. Im defensiven Mittelfeld des Doublesiegers bestätigt der 22-Jährige nicht nur regelmäßig seine Qualitäten als Abräumer vor der Abwehr, er setzt mit seinem guten Auge auch immer wieder geschickt Impulse nach vorne.

Im Interview spricht Ilkay Gündogan über das Abschneiden in der Hinrunde, die 5:1-Gala im DFB-Pokal, seine Ziele fürs neue Jahr und die herausragenden Momente seiner Karriere.

DFB.de: Herr Gündogan, war das 5:1 gegen Hannover 96 im Achtelfinale aus BVB-Sicht ein perfekter Pokalabend?

Ilkay Gündogan: Ja, im Großen und Ganze schon. Mitte der zweiten Halbzeit gab es eine Phase, in der das Spiel ein bisschen eingeschlafen ist. Dennoch war es ein gelungener Abend und ein gelungener und wichtiger Abschluss des Jahres.

DFB.de: Was hatten Sie und Ihr Team sich vor diesem Achtelfinale zum Jahresabschluss noch einmal vorgenommen?

Gündogan: Wir wollten nach dem tollen Jahr nicht mit einer Niederlage in die Winterpause gehen. Wir wussten die Wichtigkeit des Spiels einzuordnen, das haben wir auch gezeigt. Der Anfang war fantastisch, deshalb haben wir zur Pause auch schon 3:0 geführt.

DFB.de: Wo hat die Mannschaft die Kraft hergeholt, zum Ende eines langen Jahres so ein Spiel abzuliefern?

Gündogan: Die Kondition war das geringste Problem. Wir sind alle sehr, sehr fit. Dafür haben wir im Laufe der Hinrunde viel gearbeitet. Wie gesagt: Zwischendurch haben wir uns ein wenig einschläfern lassen, aber mit dem 1:3 sind wir wieder aufgewacht. Wir wussten, dass wir nachlegen müssen, um den Sieg ganz sicher zu haben.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Auftritt der offensiven Mittelfeldreihe um den dreifachen Torschützen und Ihren Nationalmannschaftskollegen Mario Götze?

Gündogan: Klar ist, dass wir im Offensivbereich eine brutale Qualität haben. Auch auf der Bank haben wir noch sehr, sehr gute Jungs. Aber wichtig ist, dass man als Mannschaft vernünftig auftritt. Das haben wir gegen Hannover wieder sehr gut gemacht. Mario sticht mit seinen fantastischen Toren natürlich heraus – das freut uns sehr für ihn.

DFB.de: War diese Gala-Vorstellung auch ein Signal an die Konkurrenz, was im nächsten Jahr vom BVB zu erwarten sein wird?

Gündogan: Wir kümmern uns weniger darum, irgendwelche Signale an andere zu senden, sondern darum, unsere eigenen Vorgaben und dass, was wir uns vornehmen, zu 100 Prozent zu erfüllen und uns stetig weiterzuentwickeln. Die Entwicklung in diesem Jahr war außergewöhnlich.

DFB.de: Was war in diesem Jahr voller Höhepunkte Ihr persönliches Highlight?

Gündogan: Der DFB-Pokalsieg und die Meisterschaft waren fantastisch für uns alle. Das waren bislang mit Sicherheit die beeindruckendsten Momente in meiner Karriere. Für mich war es auch eine Bestätigung meiner Leistung, dass ich noch in den EM-Kader berufen worden bin. Das hätte ich, ehrlich gesagt, vor diesem Jahr selbst nicht erwartet. Deswegen bin ich mit meiner persönlichen Entwicklung wirklich zufrieden. Aber ich weiß trotzdem, dass ich mich – und wir uns - im nächsten Jahr weiter steigern kann.

DFB.de: Wenn man die Erfolge des BVB steigert, müsste das ja fast der Gewinn der Champions League sein. Wie lauten die Ziele für 2013?

Gündogan: (lacht) Wichtig ist, dass wir in der Bundesliga in der Spur bleiben. Wir stehen zurzeit auf dem dritten Platz – das ist ordentlich. Trotzdem denke ich, dass wir noch einen Platz nach vorne springen können. Ganz nach oben schauen wir erstmal nicht. Dorthin zu kommen, wird ein bisschen schwierig, aber im Fußball ist schon vieles passiert. Wir versuchen einfach, unsere Spiele voll durchzuziehen und dann werden wir sehen, was am Ende dabei herausspringt. Im Vordergrund steht, als Minimum den dritten Platz zu sichern. Wir wissen, dass wir einige Punkte unnötig liegen gelassen haben, aber es gibt ja noch eine lange Rückrunde, in der wir noch einiges gutmachen können. Wenn wir das zeigen, was wir wirklich können, dann ist in der Bundesliga mindestens der zweite Platz möglich.

DFB.de: Und die Aussichten im DFB-Pokal?

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Gündogan: Im Pokal haben wir schon letzte Saison gezeigt, was da alles möglich ist. Jetzt ist es nicht mehr ganz so weit bis zum Endspiel. Wir haben alle schon das Finale erlebt - und auch gewonnen. Wir wissen, was da auf uns wartet und alle sind topmotiviert, um diesen Erfolg zu wiederholen. In der Champions League ist mit ein bisschen Glück ebenfalls einiges möglich.

DFB.de: Pokalspiele waren in den vergangenen Jahren nicht die große Stärke des BVB, das hat sich in den letzten anderthalb Jahren gewandelt. Entwickelt man da eine spezielle Mentalität?

Gündogan: Wichtig ist, dass man ein Ziel vor Augen hat und Schritt für Schritt daran arbeitet, diesem Ziel näher zu kommen. Letzte Saison haben wir im DFB-Pokal auch tolle Spiele abgeliefert. Genau vor einem Jahr in Düsseldorf, haben wir ein sehr schwieriges und außergewöhnliches Spiel für uns entschieden. (Dortmund gewann das Achtelfinale beim damaligen Zweitligisten Fortuna mit 5:4 nach Elfmeterschießen, Anm. d. Red.) Es ist immer eine Frage, wie man den Wettbewerb annimmt und alles dafür tut, seine Ziele zu erreichen.