Hradecky: Zielstrebig, bescheiden, lauffaul

Wenn Lukas Hradecky zurückschaut, dann muss er erst einmal tief durchatmen. Dann denkt er kurz nach, bevor er nachdenklich antwortet: "Auf diese Erfahrung hätte ich gut verzichten können. Es war die Hölle. Es hat mich noch zwei Wochen lang im Urlaub begleitet."

Es ist ziemlich klar, worüber der Torhüter von Eintracht Frankfurt spricht – über die beiden dramatischen Relegationsspiele gegen den 1. FC Nürnberg natürlich. Die Hessen hatten damals nach einem 1:1 im Hinspiel im eigenen Stadion durch ein 1:0 in Nürnberg den Klassenerhalt doch noch auf der Zielgerade geschafft. "Ich bin einfach nur froh, dass diese Geschichte noch einmal gut ausgegangen ist", sagt Hradecky, um dann doch lieber das Thema zu wechseln.

Allerdings ist es offensichtlich, dass ein Blick in die Vergangenheit hilft, um die aktuell überzeugenden Leistungen der Eintracht in dieser Saison einordnen zu können. "Diese Relegationsspiele haben uns stärker gemacht", sagt Hradecky. "Ich glaube, dass wir daraus unsere Lehren gezogen haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir so schnell nicht mehr in diese Schwierigkeiten kommen."

"Wir wollen in diesem tollen Wettbewerb den nächsten Schritt machen"

Derzeit deutet tatsächlich Einiges auf eine eher sorgenfreie Saison der Frankfurter hin. In der Bundesliga hat sich die Mannschaft von Trainer Nico Kovac vorerst im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Und im DFB-Pokal kann die Eintracht durch einen Sieg gegen den FC Ingolstadt (Dienstag, 25. Oktober, ab 20.45 Uhr live auf Sky) ins Achtelfinale vordringen.

"Es wäre großartig, wenn wir in diesem tollen Wettbewerb den nächsten Schritt machen könnten", sagt Hradecky. "Wir haben in der Meisterschaft 2:0 in Ingolstadt gewonnen. Das gibt uns natürlich Mut und Selbstvertrauen. Aber wir haben da auch erlebt, dass der Gegner deutlich stärker ist, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Wir dürfen auf keinen Fall nachlässig agieren. Dann kann unser Traum ganz schnell beendet sein."

Der 26-Jährige lässt keinen Zweifel daran, dass er den Weg mit der Eintracht im DFB-Pokal noch weitergehen möchte. Denn: "Das ist meiner Meinung nach der kürzeste Weg in den internationalen Wettbewerb. Und außerdem schwärmen immer alle von der außergewöhnlichen Stimmung beim Endspiel in Berlin. Das möchte ich gerne auch mal erleben."

Hradecky ist nun seit fast anderthalb Jahren in Frankfurt. Vom ersten Tag an war der finnische Nationalspieler unumstrittener Stammspieler und einer der Garanten dafür, dass die Eintracht nach einem starken Schlussspurt doch noch den Klassenerhalt schaffen konnte: "Ich persönlich bin zufrieden mit meinen Leistungen. Natürlich geht es immer besser. Insgesamt konnte ich der Mannschaft aber helfen, denke ich."



Wenn Lukas Hradecky zurückschaut, dann muss er erst einmal tief durchatmen. Dann denkt er kurz nach, bevor er nachdenklich antwortet: "Auf diese Erfahrung hätte ich gut verzichten können. Es war die Hölle. Es hat mich noch zwei Wochen lang im Urlaub begleitet."

Es ist ziemlich klar, worüber der Torhüter von Eintracht Frankfurt spricht – über die beiden dramatischen Relegationsspiele gegen den 1. FC Nürnberg natürlich. Die Hessen hatten damals nach einem 1:1 im Hinspiel im eigenen Stadion durch ein 1:0 in Nürnberg den Klassenerhalt doch noch auf der Zielgerade geschafft. "Ich bin einfach nur froh, dass diese Geschichte noch einmal gut ausgegangen ist", sagt Hradecky, um dann doch lieber das Thema zu wechseln.

Allerdings ist es offensichtlich, dass ein Blick in die Vergangenheit hilft, um die aktuell überzeugenden Leistungen der Eintracht in dieser Saison einordnen zu können. "Diese Relegationsspiele haben uns stärker gemacht", sagt Hradecky. "Ich glaube, dass wir daraus unsere Lehren gezogen haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir so schnell nicht mehr in diese Schwierigkeiten kommen."

"Wir wollen in diesem tollen Wettbewerb den nächsten Schritt machen"

Derzeit deutet tatsächlich Einiges auf eine eher sorgenfreie Saison der Frankfurter hin. In der Bundesliga hat sich die Mannschaft von Trainer Nico Kovac vorerst im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Und im DFB-Pokal kann die Eintracht durch einen Sieg gegen den FC Ingolstadt (Dienstag, 25. Oktober, ab 20.45 Uhr live auf Sky) ins Achtelfinale vordringen.

"Es wäre großartig, wenn wir in diesem tollen Wettbewerb den nächsten Schritt machen könnten", sagt Hradecky. "Wir haben in der Meisterschaft 2:0 in Ingolstadt gewonnen. Das gibt uns natürlich Mut und Selbstvertrauen. Aber wir haben da auch erlebt, dass der Gegner deutlich stärker ist, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Wir dürfen auf keinen Fall nachlässig agieren. Dann kann unser Traum ganz schnell beendet sein."

Der 26-Jährige lässt keinen Zweifel daran, dass er den Weg mit der Eintracht im DFB-Pokal noch weitergehen möchte. Denn: "Das ist meiner Meinung nach der kürzeste Weg in den internationalen Wettbewerb. Und außerdem schwärmen immer alle von der außergewöhnlichen Stimmung beim Endspiel in Berlin. Das möchte ich gerne auch mal erleben."

Hradecky ist nun seit fast anderthalb Jahren in Frankfurt. Vom ersten Tag an war der finnische Nationalspieler unumstrittener Stammspieler und einer der Garanten dafür, dass die Eintracht nach einem starken Schlussspurt doch noch den Klassenerhalt schaffen konnte: "Ich persönlich bin zufrieden mit meinen Leistungen. Natürlich geht es immer besser. Insgesamt konnte ich der Mannschaft aber helfen, denke ich."

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Hradecky war aus Dänemark nach Frankfurt gekommen. Zuletzt hatte er bei Bröndby IF Kopenhagen unter Vertrag gestanden, davor bei Esbjerg fB. "Es war schon immer mein Ziel, irgendwann in der Bundesliga auf dem Platz zu stehen. Die Stimmung hier in den Stadien ist jedes Wochenende großartig. Man merkt ganz deutlich, dass Fußball hier unangefochten die beliebteste Sportart ist."

In seiner Heimat ist das etwas anders. "In Finnland spielen zwar viele Kinder Fußball. Aber Eishockey ist klar die Nummer eins. Die Sponsoren investieren dort. Auch die meisten TV-Einnahmen landen beim Eishockey. Dadurch hat der Fußball zu leiden."

Diese werden besonders deutlich, wenn man sich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Russland anschaut. Dort hat Finnland nach drei Spielen erst einen Punkt auf dem Konto – durch ein enttäuschendes 1:1 gegen den Kosovo. Gegen Kroatien verlor die Mannschaft des schwedischen Trainers Hans Backe mit 0:1, gegen Island gab es durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit ein bitteres 2:3. Am 12. November geht es mit dem Duell in der Ukraine weiter. Dort ist ein Sieg fast schon Pflicht, wenn Finnland nicht vorzeitig alle Chancen verspielen will.

Auch kürzlich im Freundschaftsspiel gegen die DFB-Auswahl in Mönchengladbach waren die Finnen beim 0:2 ziemlich chancenlos. "Wir haben leider gerade einige größere Probleme. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen das schnell in den Griff bekommen. Denn eigentlich haben wir viele gute Fußballer im Land."

Hradecky würde logischerweise gerne irgendwann noch einmal an einem großen Turnier teilnehmen. Der Weg dorthin ist weit. Ausgeschlossen allerdings ist er nicht. Bisher hat Hradecky seine Ziele immer erreicht. Schon als er als Kind mit seinen beiden Brüdern auf dem Fußballplatz neben dem Haus gekickt hat, war sein großes Ziel, einmal für die finnische Nationalmannschaft zu spielen. Das hat er geschafft. Aber wieso gerade als Torwart? "Ich bin schon früher nicht gerne gelaufen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Also bin ich ins Tor gegangen."

Der "fliegenden Finnen"

Nun also hat ihn sein Weg vorerst in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt geführt. Die Fans haben den "fliegenden Finnen" längst in ihr Herz geschlossen. Und das heißt schon etwas. Schließlich war er im Sommer vor einem Jahr der Nachfolger von Publikumsliebling Kevin Trapp, der zu Paris St. Germain gewechselt war.

Hradecky hat Trapp in den vergangenen Monaten beinahe vergessen gemacht. Die Eintracht-Fans wissen den neuen Schlussmann längst zu schätzen. Mit seiner ruhigen Art. Mit seiner guten Strafraumbeherrschung. Mit seinen tollen Reflexen auf der Linie. Besonders aber wegen seines feinen Charakters. Hradecky ist ein humorvoller Zeitgenosse, der das Rampenlicht nicht braucht. Und obwohl er noch nicht einmal seit anderthalb Jahren in Frankfurt ist, spricht er bereits fließend deutsch.

Und an die größte Parade seiner Frankfurter Amtszeit denken die Eintracht-Anhänger auch heute noch gerne zurück. Es war am 30. April dieses Jahres. Die Frankfurter standen im Tabellenkeller mit dem Rücken zur Wand und mussten ausgerechnet beim ungeliebten Rivalen aus Darmstadt antreten. Die Lilien führten bereits 1:0 und bekamen einen Elfmeter zugesprochen. Hätte Sandro Wagner verwandelt, wäre die Eintracht wohl sicher abgestiegen. Aber Hradecky hielt, Frankfurt drehte die Partie und gewann 2:1.

Der Rest der Geschichte ist bekannt. Zwei dramatische Relegationsspiele gegen Nürnberg. Mit dem besseren Ende für den Erstligisten. Aber darüber möchte Hradecky ja am liebsten gar nicht mehr nachdenken.

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