DFB-Pokalsiege: Lahm will das halbe Dutzend voll machen

Bereits zum siebten Mal tritt Bayern-Kapitän Philipp Lahm heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und auf Sky) beim DFB-Pokalfinale an - ein Zeichen bayerischer Dominanz, aber auch Lahm’scher Konstanz. Vor zehn Jahren stand er zum ersten Mal im Endspiel, die Münchner gewannen 1:0. Mit diesem Ausgang könnte sich Lahm auch diesmal anfreunden. Und dann könnte er auch "diese großartige Atmosphäre in Berlin" noch mehr genießen.

Philipp Lahm ist ein Fußballspieler, der in jeder Situation absolute Professionalität vorlebt, souverän, ruhig, kontrolliert. Wer so gut wie alles gewonnen hat in seiner außerordentlichen Karriere, Weltmeisterschaft, Champions League, fünfmal das Double und sechsmal die Meisterschaft, darf sich diese rationale Haltung leisten. Bei Lahm gehört diese Gelassenheit zum Naturell. Also erklärt der 32-Jährige vor dem aktuellen Duell mit Dortmund im 2016er-Pokalfinale allgemeingültig: "Ein Finale bleibt, unabhängig von anderen Erfolgen, immer etwas Besonderes. Aber es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man es erreicht, auch wenn es beim FC Bayern immer das Ziel ist. Und natürlich wollen wir es gewinnen."

Lahm: Schon fünf Pokalsiege mit dem FC Bayern

Schon fünfmal durfte er das wunderbare Gefühl genießen, wenn der Konfettiregen auf die Sieger herunterrieselt. 2013 fand er es selbstredend am schönsten, weil der damalige 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart "uns nicht nur den Pokal, sondern das Triple brachte". Genauso weit oben in seiner persönlichen Rangliste steht sein erster nationaler Cupgewinn: Vor zehn Jahren gegen Eintracht Frankfurt, 1:0, Claudio Pizarro erzielte damals den Treffer, Oliver Kahn hütete noch das Münchner Tor. Seither durfte Lahm weitere fünf Male "diese großartige Atmosphäre in Berlin" erleben, lediglich ein einziges Mal setzte es eine Niederlage, eine deftige, 2:5 gegen Dortmund, 2012.

Diese Borussia hat den FC Bayern vor einem Jahr in einem spektakulären Halbfinale ausgeschaltet, Lahm rutschte beim Elfmetershowdown unglücklich das Standbein weg. "Sicher gibt es in unserer Mannschaft bessere Elferschützen als mich", sagt er heute, aber im Falle eines Notfalls "würde ich natürlich wieder schießen, ich stelle mich der Verantwortung." Diese mutige Maxime hat das Münchner Eigengewächs stets verfolgt. Lahm wusste immer, was er wollte.



Bereits zum siebten Mal tritt Bayern-Kapitän Philipp Lahm heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und auf Sky) beim DFB-Pokalfinale an - ein Zeichen bayerischer Dominanz, aber auch Lahm’scher Konstanz. Vor zehn Jahren stand er zum ersten Mal im Endspiel, die Münchner gewannen 1:0. Mit diesem Ausgang könnte sich Lahm auch diesmal anfreunden. Und dann könnte er auch "diese großartige Atmosphäre in Berlin" noch mehr genießen.

Philipp Lahm ist ein Fußballspieler, der in jeder Situation absolute Professionalität vorlebt, souverän, ruhig, kontrolliert. Wer so gut wie alles gewonnen hat in seiner außerordentlichen Karriere, Weltmeisterschaft, Champions League, fünfmal das Double und sechsmal die Meisterschaft, darf sich diese rationale Haltung leisten. Bei Lahm gehört diese Gelassenheit zum Naturell. Also erklärt der 32-Jährige vor dem aktuellen Duell mit Dortmund im 2016er-Pokalfinale allgemeingültig: "Ein Finale bleibt, unabhängig von anderen Erfolgen, immer etwas Besonderes. Aber es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man es erreicht, auch wenn es beim FC Bayern immer das Ziel ist. Und natürlich wollen wir es gewinnen."

Lahm: Schon fünf Pokalsiege mit dem FC Bayern

Schon fünfmal durfte er das wunderbare Gefühl genießen, wenn der Konfettiregen auf die Sieger herunterrieselt. 2013 fand er es selbstredend am schönsten, weil der damalige 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart "uns nicht nur den Pokal, sondern das Triple brachte". Genauso weit oben in seiner persönlichen Rangliste steht sein erster nationaler Cupgewinn: Vor zehn Jahren gegen Eintracht Frankfurt, 1:0, Claudio Pizarro erzielte damals den Treffer, Oliver Kahn hütete noch das Münchner Tor. Seither durfte Lahm weitere fünf Male "diese großartige Atmosphäre in Berlin" erleben, lediglich ein einziges Mal setzte es eine Niederlage, eine deftige, 2:5 gegen Dortmund, 2012.

Diese Borussia hat den FC Bayern vor einem Jahr in einem spektakulären Halbfinale ausgeschaltet, Lahm rutschte beim Elfmetershowdown unglücklich das Standbein weg. "Sicher gibt es in unserer Mannschaft bessere Elferschützen als mich", sagt er heute, aber im Falle eines Notfalls "würde ich natürlich wieder schießen, ich stelle mich der Verantwortung." Diese mutige Maxime hat das Münchner Eigengewächs stets verfolgt. Lahm wusste immer, was er wollte.

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Über den Umweg VfB zur Weltkarriere

Als im Stammverein zunächst seine professionelle Karriere stockte, wählte er den Umweg über den VfB Stuttgart, wo ihm sein Bundesligadebüt kurios zufiel, weil Kollege Aliaksandr Hleb wegen fehlender Schienbeinschoner nicht eingewechselt werden konnte - also schickte Trainer Felix Magath Lahm los. Und kurz darauf, im ersten Ligaeinsatz von Anfang an, begann Lahms persönlicher und dann permanenter Positionswechsel: erst Rechtsverteidiger, dann Linksverteidiger. Beim FCB wie beim DFB hätten sie am liebsten den doppelten Lahm gehabt. Aber klonen funktioniert nicht.

"Philipp war über Jahre der beste Rechtsverteidiger der Welt", sagt sein vormaliger FCB-Coach Jupp Heynckes. Dessen Nachfolger Guardiola verschiebt seinen inzwischen mit der Reife des Routiniers agierenden Vertrauensmann auf dem Platz noch lieber ins Mittelfeld, weil ihn Lahms Ballsicherheit, dessen in einer harmonischen Bewegung formvollendete An- und Mitnahme des Balles sowie sein peripherer Blick für den engen wie weiten Raum begeistern. Lahm selbst liebt diese eher zentrale Rolle, würde sie aber nie für sich fordern. Als Kapitän predigt und praktiziert er die flache Hierarchie und den diplomatischen Ton.

"Ohne Rivalität" ins Duell mit dem BVB

2018 wird er genauso dezidiert und definitiv im Verein aufhören, wie er es 2014 nach dem WM-Triumph in der Nationalmannschaft tat. Die Fortsetzung seines Weges bei seinem Herzensklub ist logisch. Obwohl Lahm als gewiefter Analytiker der Materie Fußball einen guten Trainer abgäbe, zieht es ihn eher in ein gestalterisches Amt auf der Führungsebene.

Zuvor aber möchte er noch einige sportliche Dinge regeln, nun zuallererst das Pokalfinale. Eine besondere Rivalität mit Dortmund mag er nicht spüren, er gehe "ohne jeden Gedanken an die vergangenen Begegnungen" in dieses Spiel. Er freut sich drauf, ist zugleich aber unaufgeregt. Philipp Lahm ruht eben in sich.

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