Nach Pokal-Party: VfL-Frauen wollen Double

Kein Zweifel, wer nach der Pokal-Sause mit der Silbertrophäe ins Bett gehen sollte. "Wenn es eine verdient hat, mit dem Pokal zu kuscheln, dann Metti", befand Alexandra Popp. "Metti" alias Martina Müller genehmigte sich erst einmal einen Schluck vom reichlich fließenden Feier-Bier. Auch zur Beruhigung der Nerven - denn die Mitspielerinnen hatten die Matchwinnerin zum Auftakt der Party-Nacht im Kölner Stadion mehrfach wild in die Luft geschleudert: "Da hatte ich echt Angst, dass sie mich fallen lassen."

Der Doppelpack (13./61. Foulelfmeter) der Dauerbrennerin ebnete dem VfL Wolfsburg den Weg zum 3:0 (1:0) im Pokalfinale gegen Turbine Potsdam - es war die vorletzte Vorstellung auf Müllers Abschiedstour. "Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können", sagte VfL-Trainer Ralf Kellermann: "Es freut mich für sie, dass sie vor fast 20.000 Zuschauern so eine Leistung gebracht hat." Sturmpartnerin Popp, die nach Müller-Vorlage den Endstand (70.) erzielte, sagte wehmütig: "Sie wird ein riesengroßes Loch hinterlassen."

Nach zehn Jahren im Verein, in denen die Torjägerin den Aufstieg aus der Zweitklassigkeit bis hin zu den sechs Titeln binnen der letzten zwei Jahre mitgeprägt hat, hört die 35-Jährige nach der Saison auf. Die zweimalige Weltmeisterin, die ab Juli von einer Teilzeit- in eine Vollzeitstelle bei VW aufsteigt, hat sich für ein selbstbestimmtes Karriereende entschieden, bevor eine Verletzung oder nachlassende Form einen Schatten auf ihre Erfolge werfen könnten.

Ein weiterer kann nach dem verpassten Einzug ins Champions-League-Finale noch folgen. Am nächsten Sonntag steht das Herzschlagfinale in der Bundesliga an, vom Double bis Platz drei ist alles möglich. Titelverteidiger Wolfsburg geht mit einem Punkt Vorsprung auf Bayern München in den Showdown beim drittplatzierten 1. FFC Frankfurt, der einen Punkt dahinter lauert. "Der Pokalsieg gibt uns für diese schwere Aufgabe Selbstvertrauen. Und wir sind einfach Final-Spielerinnen", sagte Müller grinsend.

Der zweite Pokalsieg der VfL-Frauen nach 2013 könnte auch für ein Novum in der deutschen Fußball-Historie sorgen, sollten auch die Wolfsburger Männer am 30. Mai das Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund gewinnen. Den doppelten Cup-Coup eines Vereins gab es noch nie. "Es wäre natürlich schön, wenn der Verein Geschichte schreiben könnte", sagte Kellermann, der seinen Spielerinnen trotz des großen Traums vom Meisterschafts-Hattrick "ausdrücklich" die Lizenz zum Feiern im Teamhotel Pullman mitten in der Kölner Innenstadt erteilte.

Die Schale ist für den Traditionsverein aus Potsdam hingegen derzeit meilenweit entfernt, die dritte Saison in Folge schließt der einst so erfolgreiche sechsmalige Meister ohne Titel ab. "Wir werden in der nächsten Spielzeit einiges verändern und wollen wieder angreifen. Das muss auch unser Anspruch sein", sagte Trainer-Urgestein Bernd Schröder (72), der sein Lebenswerk Turbine nach der kommenden Saison abschließen will - und das nach sage und schreibe 45 Jahren nicht mit leeren Händen.

[sid]

Kein Zweifel, wer nach der Pokal-Sause mit der Silbertrophäe ins Bett gehen sollte. "Wenn es eine verdient hat, mit dem Pokal zu kuscheln, dann Metti", befand Alexandra Popp. "Metti" alias Martina Müller genehmigte sich erst einmal einen Schluck vom reichlich fließenden Feier-Bier. Auch zur Beruhigung der Nerven - denn die Mitspielerinnen hatten die Matchwinnerin zum Auftakt der Party-Nacht im Kölner Stadion mehrfach wild in die Luft geschleudert: "Da hatte ich echt Angst, dass sie mich fallen lassen."

Der Doppelpack (13./61. Foulelfmeter) der Dauerbrennerin ebnete dem VfL Wolfsburg den Weg zum 3:0 (1:0) im Pokalfinale gegen Turbine Potsdam - es war die vorletzte Vorstellung auf Müllers Abschiedstour. "Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können", sagte VfL-Trainer Ralf Kellermann: "Es freut mich für sie, dass sie vor fast 20.000 Zuschauern so eine Leistung gebracht hat." Sturmpartnerin Popp, die nach Müller-Vorlage den Endstand (70.) erzielte, sagte wehmütig: "Sie wird ein riesengroßes Loch hinterlassen."

Nach zehn Jahren im Verein, in denen die Torjägerin den Aufstieg aus der Zweitklassigkeit bis hin zu den sechs Titeln binnen der letzten zwei Jahre mitgeprägt hat, hört die 35-Jährige nach der Saison auf. Die zweimalige Weltmeisterin, die ab Juli von einer Teilzeit- in eine Vollzeitstelle bei VW aufsteigt, hat sich für ein selbstbestimmtes Karriereende entschieden, bevor eine Verletzung oder nachlassende Form einen Schatten auf ihre Erfolge werfen könnten.

Ein weiterer kann nach dem verpassten Einzug ins Champions-League-Finale noch folgen. Am nächsten Sonntag steht das Herzschlagfinale in der Bundesliga an, vom Double bis Platz drei ist alles möglich. Titelverteidiger Wolfsburg geht mit einem Punkt Vorsprung auf Bayern München in den Showdown beim drittplatzierten 1. FFC Frankfurt, der einen Punkt dahinter lauert. "Der Pokalsieg gibt uns für diese schwere Aufgabe Selbstvertrauen. Und wir sind einfach Final-Spielerinnen", sagte Müller grinsend.

Der zweite Pokalsieg der VfL-Frauen nach 2013 könnte auch für ein Novum in der deutschen Fußball-Historie sorgen, sollten auch die Wolfsburger Männer am 30. Mai das Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund gewinnen. Den doppelten Cup-Coup eines Vereins gab es noch nie. "Es wäre natürlich schön, wenn der Verein Geschichte schreiben könnte", sagte Kellermann, der seinen Spielerinnen trotz des großen Traums vom Meisterschafts-Hattrick "ausdrücklich" die Lizenz zum Feiern im Teamhotel Pullman mitten in der Kölner Innenstadt erteilte.

Die Schale ist für den Traditionsverein aus Potsdam hingegen derzeit meilenweit entfernt, die dritte Saison in Folge schließt der einst so erfolgreiche sechsmalige Meister ohne Titel ab. "Wir werden in der nächsten Spielzeit einiges verändern und wollen wieder angreifen. Das muss auch unser Anspruch sein", sagte Trainer-Urgestein Bernd Schröder (72), der sein Lebenswerk Turbine nach der kommenden Saison abschließen will - und das nach sage und schreibe 45 Jahren nicht mit leeren Händen.