Video: Merkel ehrt Klose als "wunderbares Vorbild"

Weltmeister Miroslav Klose ist am heutigen Donnerstagabend in Berlin mit dem Integrationspreis Goldene Victoria geehrt worden. "Heute bekommen Sie einen anderen Pokal", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Laudatio auf den nach der WM in Brasilien zurückgetretenen 137-maligen Nationalspieler und deutschen Rekordtorschützen mit 71 Länderspieltreffern. "Den haben Sie sich auch dank des Fußballs verdient - aber nicht nur. Sie leben vor, wie wichtig es ist, als Team zu gewinnen."

"Sie sind ein starker Sympathieträger und ein wunderbares Vorbild im Fußball, Ihre Lebensgeschichte erzählt etwas über unser Land", sagte die Kanzlerin. "Ihr Team, mit dem Sie den WM-Titel gewonnen haben, ist eine der besten Visitenkarten des Landes."

Klose: "Dieser Preis bedeutet mir sehr viel"

Der 36 Jahre alte Klose, der als Achtjähriger aus seinem Geburtsland Polen nach Deutschland gekommen war, nannte es "eine große Ehre für mich, diesen Preis in Empfang zu nehmen. Das bedeutet mir sehr viel. Die Nationalmannschaft ist das beste Beispiel, dass man sich integrieren kann." Dabei war der Weg zu Anerkennung und Erfolg war für ihn kein leichter. In Deutschland mit seinen Eltern angekommen, verstand er nur drei Wörter: ja, nein und danke. Wegen der mangelnden Sprachkenntnisse ließ er sich in der Schule um zwei Klassen zurückversetzen.

Aber Klose konnte kicken. Der Fußball half ihm, Kontakte zu knüpfen, die Sprache zu lernen, Selbstvertrauen aufzubauen. Nach und nach akzeptierte er Deutschland als seine neue Heimat, ohne dabei seine polnischen Wurzeln zu vergessen. Ohne diese Integration wäre sein phänomenaler Aufstieg vom Bezirksligastürmer des SG Blaubach-Diedelkopf zum Weltmeister wohl nicht möglich gewesen.

Doch Klose warnte in seiner Dankesrede auch: "Wir müssen versuchen, in Zukunft noch mehr aufeinander zuzugehen und einander zu verstehen." In der deutschen Nationalmannschaft mit vielen Spielern unterschiedlicher Herkunft sei das selbstverständlich, berichtete Klose. Auch Merkel lobte das Weltmeisterteam als "eine der besten Visitenkarten Deutschlands".

"Die 13 Jahre im Nationalteam werde ich immer im Herzen tragen"

Die DFB-Auswahl muss aber nun ohne ihren Rekordtorschützen Klose auskommen. Seit seinem Rücktritt vermisse er vor allem den Trubel in der Kabine, verriet der Profi von Lazio Rom: "Da sind wir unter uns. Und die Scherze, die da gemacht werden, machen auch immer Spaß." Die Nationalmannschaft sei "wie eine zweite Familie" für ihn gewesen, "die 13 Jahre werde ich immer in meinem Herzen tragen."

Angela Merkel ist sich aber sicher, dass Miro Klose auch ohne den Profifußball in Deutschland glücklich geworden wäre. "Ich bin überzeugt, dass Sie auch als gelernter Zimmermann Ihren Weg gemacht hätten", sagte die Kanzlerin. "Aber was wäre das für ein Verlust für den deutschen Fußball gewesen?"

Der Preis "Goldene Victoria" wird von der vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) gegründeten Deutschlandstiftung Integration vergeben. Sie setzt sich für die Chancengleichheit von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ein. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.

[sid]

Weltmeister Miroslav Klose ist am heutigen Donnerstagabend in Berlin mit dem Integrationspreis Goldene Victoria geehrt worden. "Heute bekommen Sie einen anderen Pokal", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Laudatio auf den nach der WM in Brasilien zurückgetretenen 137-maligen Nationalspieler und deutschen Rekordtorschützen mit 71 Länderspieltreffern. "Den haben Sie sich auch dank des Fußballs verdient - aber nicht nur. Sie leben vor, wie wichtig es ist, als Team zu gewinnen."

"Sie sind ein starker Sympathieträger und ein wunderbares Vorbild im Fußball, Ihre Lebensgeschichte erzählt etwas über unser Land", sagte die Kanzlerin. "Ihr Team, mit dem Sie den WM-Titel gewonnen haben, ist eine der besten Visitenkarten des Landes."

Klose: "Dieser Preis bedeutet mir sehr viel"

Der 36 Jahre alte Klose, der als Achtjähriger aus seinem Geburtsland Polen nach Deutschland gekommen war, nannte es "eine große Ehre für mich, diesen Preis in Empfang zu nehmen. Das bedeutet mir sehr viel. Die Nationalmannschaft ist das beste Beispiel, dass man sich integrieren kann." Dabei war der Weg zu Anerkennung und Erfolg war für ihn kein leichter. In Deutschland mit seinen Eltern angekommen, verstand er nur drei Wörter: ja, nein und danke. Wegen der mangelnden Sprachkenntnisse ließ er sich in der Schule um zwei Klassen zurückversetzen.

Aber Klose konnte kicken. Der Fußball half ihm, Kontakte zu knüpfen, die Sprache zu lernen, Selbstvertrauen aufzubauen. Nach und nach akzeptierte er Deutschland als seine neue Heimat, ohne dabei seine polnischen Wurzeln zu vergessen. Ohne diese Integration wäre sein phänomenaler Aufstieg vom Bezirksligastürmer des SG Blaubach-Diedelkopf zum Weltmeister wohl nicht möglich gewesen.

Doch Klose warnte in seiner Dankesrede auch: "Wir müssen versuchen, in Zukunft noch mehr aufeinander zuzugehen und einander zu verstehen." In der deutschen Nationalmannschaft mit vielen Spielern unterschiedlicher Herkunft sei das selbstverständlich, berichtete Klose. Auch Merkel lobte das Weltmeisterteam als "eine der besten Visitenkarten Deutschlands".

"Die 13 Jahre im Nationalteam werde ich immer im Herzen tragen"

Die DFB-Auswahl muss aber nun ohne ihren Rekordtorschützen Klose auskommen. Seit seinem Rücktritt vermisse er vor allem den Trubel in der Kabine, verriet der Profi von Lazio Rom: "Da sind wir unter uns. Und die Scherze, die da gemacht werden, machen auch immer Spaß." Die Nationalmannschaft sei "wie eine zweite Familie" für ihn gewesen, "die 13 Jahre werde ich immer in meinem Herzen tragen."

Angela Merkel ist sich aber sicher, dass Miro Klose auch ohne den Profifußball in Deutschland glücklich geworden wäre. "Ich bin überzeugt, dass Sie auch als gelernter Zimmermann Ihren Weg gemacht hätten", sagte die Kanzlerin. "Aber was wäre das für ein Verlust für den deutschen Fußball gewesen?"

Der Preis "Goldene Victoria" wird von der vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) gegründeten Deutschlandstiftung Integration vergeben. Sie setzt sich für die Chancengleichheit von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ein. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.