Dresdens Müller: "Meister werden gegen Aue wäre das i-Tüpfelchen"

Die vergangenen fünf Spielzeiten verbrachte Fabian Müller noch beim FC Erzgebirge Aue. Im Sommer wechselte er zum Ligakonkurrenten Dynamo Dresden - mit durchschlagendem Erfolg. Für den 29 Jahre alten Abwehrspieler ist das Aufeinandertreffen der beiden Teams heute (ab 14 Uhr, live im MDR) etwas Besonderes, zumal die Ausgangsposition pikant ist: Dynamo würde bereits mit einem Unentschieden die Meisterschaft in der 3. Liga perfekt machen. Aue wiederum könnte, je nachdem wie der Verfolger Würzburg spielt, den Aufstieg in die 2. Bundesliga sichern. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Fabian Müller mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Ostderby, seinen Abschied aus Aue und seine Vergangenheit beim FC Bayern München.

DFB.de: Herr Müller, der Aufstieg ist Ihrer Mannschaft bereits sicher. Welche Bedeutung hätte es für Dynamo Dresden, gegen Erzgebirge Aue die Meisterschaft in der 3. Liga perfekt zu machen?

Fabian Müller: Die Meisterschaft ist extrem wichtig für uns. Wir haben eine überragende Saison gespielt und waren, abgesehen von den ersten beiden Spieltagen, immer auf Platz eins. Wer so lange oben gestanden hat, möchte auch die Meisterschaft gewinnen. Und gegen Aue - das wäre das i-Tüpfelchen auf eine tolle Saison.

DFB.de: Sie haben insgesamt sechs Spielzeiten beim FC Erzgebirge verbracht. Wie unterschieden sich die beiden Vereine?

Müller: Beides sind Traditionsvereine, wo der Fußball gelebt wird. Aber natürlich ist bei Dynamo alles etwas größer - die Stadt, das Stadion, die Fanszene.

DFB.de: Vergangene Saison haben Sie selbst noch in Aue gespielt. Was sind die Stärken dieser Mannschaft?

Müller: Die mannschaftliche Geschlossenheit. Seit Beginn der Saison hat die Mannschaft konstant gute Leistungen gezeigt. Sie kassieren nur wenig Gegentore. Das haben wir vor wenigen Wochen erst im Pokalspiel erleben müssen...

DFB.de: Sie haben im Halbfinale des Sachsenpokals mit 0:3 verloren.

Müller: Aue stand defensiv sehr gut und hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Wir müssen diesmal sehr wachsam und vorsichtig sein.

DFB.de: Ist nach solch einer Niederlage die Motivation besonders groß, es dem Gegner heimzuzahlen?

Müller: Ja, sicherlich haben wir das noch im Hinterkopf. Ein Derby vor eigenem Publikum so deutlich zu verlieren, tut schon weh. Umso motivierter sind wir jetzt, das Spiel zu gewinnen.

DFB.de: Wie groß ist die Rivalität zwischen den Vereinen?

Müller: Diese Derbys zwischen Dresden und Aue sind immer sehr hitzig. Ich würde sagen, dass die Rivalität beider Fanlager ziemlich groß ist. Für unsere Fans ist das ein ganz wichtiges Spiel. Wir wissen, worauf es heute ankommt, denn das ist ein echtes Prestigeduell für jeden bei Dynamo.



Die vergangenen fünf Spielzeiten verbrachte Fabian Müller noch beim FC Erzgebirge Aue. Im Sommer wechselte er zum Ligakonkurrenten Dynamo Dresden - mit durchschlagendem Erfolg. Für den 29 Jahre alten Abwehrspieler ist das Aufeinandertreffen der beiden Teams heute (ab 14 Uhr, live im MDR) etwas Besonderes, zumal die Ausgangsposition pikant ist: Dynamo würde bereits mit einem Unentschieden die Meisterschaft in der 3. Liga perfekt machen. Aue wiederum könnte, je nachdem wie der Verfolger Würzburg spielt, den Aufstieg in die 2. Bundesliga sichern. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Fabian Müller mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Ostderby, seinen Abschied aus Aue und seine Vergangenheit beim FC Bayern München.

DFB.de: Herr Müller, der Aufstieg ist Ihrer Mannschaft bereits sicher. Welche Bedeutung hätte es für Dynamo Dresden, gegen Erzgebirge Aue die Meisterschaft in der 3. Liga perfekt zu machen?

Fabian Müller: Die Meisterschaft ist extrem wichtig für uns. Wir haben eine überragende Saison gespielt und waren, abgesehen von den ersten beiden Spieltagen, immer auf Platz eins. Wer so lange oben gestanden hat, möchte auch die Meisterschaft gewinnen. Und gegen Aue - das wäre das i-Tüpfelchen auf eine tolle Saison.

DFB.de: Sie haben insgesamt sechs Spielzeiten beim FC Erzgebirge verbracht. Wie unterschieden sich die beiden Vereine?

Müller: Beides sind Traditionsvereine, wo der Fußball gelebt wird. Aber natürlich ist bei Dynamo alles etwas größer - die Stadt, das Stadion, die Fanszene.

DFB.de: Vergangene Saison haben Sie selbst noch in Aue gespielt. Was sind die Stärken dieser Mannschaft?

Müller: Die mannschaftliche Geschlossenheit. Seit Beginn der Saison hat die Mannschaft konstant gute Leistungen gezeigt. Sie kassieren nur wenig Gegentore. Das haben wir vor wenigen Wochen erst im Pokalspiel erleben müssen...

DFB.de: Sie haben im Halbfinale des Sachsenpokals mit 0:3 verloren.

Müller: Aue stand defensiv sehr gut und hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Wir müssen diesmal sehr wachsam und vorsichtig sein.

DFB.de: Ist nach solch einer Niederlage die Motivation besonders groß, es dem Gegner heimzuzahlen?

Müller: Ja, sicherlich haben wir das noch im Hinterkopf. Ein Derby vor eigenem Publikum so deutlich zu verlieren, tut schon weh. Umso motivierter sind wir jetzt, das Spiel zu gewinnen.

DFB.de: Wie groß ist die Rivalität zwischen den Vereinen?

Müller: Diese Derbys zwischen Dresden und Aue sind immer sehr hitzig. Ich würde sagen, dass die Rivalität beider Fanlager ziemlich groß ist. Für unsere Fans ist das ein ganz wichtiges Spiel. Wir wissen, worauf es heute ankommt, denn das ist ein echtes Prestigeduell für jeden bei Dynamo.

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DFB.de: Haben die Fans aus Aue Ihnen übel genommen, dass Sie ausgerechnet zum Erzrivalen gewechselt sind?

Müller: Da ich auf den sozialen Netzwerken nicht so vertreten bin, habe ich davon wenig mitbekommen. Sicherlich gibt es ein paar Fans, die kein Verständnis dafür haben. Damit muss ein Spieler rechnen, der zu einem Derbykonkurrenten wechselt.

DFB.de: Warum sind Sie überhaupt von Aue nach Dresden gewechselt?

Müller: Durch den Abstieg aus der 2. Bundesliga war ich im Sommer vertragslos. Daraufhin war alles in der Schwebe. Aue hatte zu der Zeit keinen Cheftrainer. Alles war im Umbruch. Dynamo hatte sich zeitgleich sehr um mich bemüht. Ich habe frühzeitig gute Gespräche mit dem Sportdirektor Ralf Minge und Trainer Uwe Neuhaus geführt.

DFB.de: In der vergangenen Saison war Dynamo Dresden von den Aufstiegsplätzen weit entfernt. Diesmal sind Sie problemlos durch die 3. Liga marschiert. Hätten Sie das vor Saisonbeginn erwartet?

Müller: Wir hatten von Anfang an das Ziel, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Dass es so sensationell läuft, war allerdings nicht zu erwarten. Die Anfangsphase der Saison (Dynamo blieb zwölf Spiele ohne Niederlage; Anm. d. Red.) hat uns sehr viel Sicherheit gegeben. Das war der Grundstein für die super Saison.

DFB.de: Ist Dynamo Dresden stark genug, um sich in der 2. Bundesliga zu etablieren?

Müller: Das ist schwer zu sagen, weil wir uns noch nicht mit einem Zweitligisten messen konnten. Leider werden uns einige Leistungsträger im Sommer verlassen. Justin Eilers, Quirin Moll und Michael Hefele sind wichtige Stützen, die uns kommende Saison fehlen werden. Aber wenn wir ansonsten den Kern der Mannschaft zusammenhalten und die Abgänge kompensieren, können wir eine gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen.

DFB.de: Worauf müssen sich Ihre Mannschaftskameraden, die noch nicht in der 2. Bundesliga gespielt haben, eine Etage höher einstellen?

Müller: Der größte Unterschied ist die Atmosphäre bei den Auswärtsspielen. Bei unseren Heimspielen haben wir ohnehin immer eine beeindruckende Kulisse - das ist mindestens zweitligareif. Aber die Auswärtsspiele werden ein ganz anderes Erlebnis. Es ist ein großer Unterschied, ob man bei Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg spielt oder bei der zweiten Mannschaft vom FSV Mainz - ohne Mainz damit zu nahe treten zu wollen.

DFB.de: Und spielerisch?

Müller: Die individuellen Fehler werden in der 2. Bundesliga viel schneller und härter bestraft.

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DFB.de: Bevor Sie 2007 erstmals zum FC Erzgebirge Aue gewechselt sind, waren Sie acht Jahre beim FC Bayern München. Sie hatten die Jugendmannschaften durchlaufen und für die zweite Mannschaft gespielt. Wie nahe waren Sie damals an den Profis dran?

Müller: Es gab leider nicht viel Kontakt zu den Profis - ich hätte mir mehr gewünscht. Unter Felix Magath durfte ich zwei- oder dreimal mittrainieren. Und das auch nur am Tage nach einem Pflichtspiel, wenn hauptsächlich die Ersatzspieler trainiert haben. Ich wurde dann hochgezogen, damit die genug Spieler haben, um Fünf-gegen-Fünf zu trainieren.

DFB.de: War das nicht trotzdem ein spannendes Erlebnis? Immerhin sprechen wir hier vom FC Bayern München.

Müller: Natürlich. Ich war total nervös, als ich von der Amateurkabine rüber in die Profikabine wechseln durfte und dann zum Beispiel ein Oliver Kahn hineinkam.

DFB.de: Wie wurden Sie als Amateurspieler dort aufgenommen?

Müller: Sehr entspannt. Die Profis waren sehr umgänglich. Ich kannte bereits Sebastian Deisler und Owen Hargreaves, die gelegentlich bei der U 23 mittrainiert oder auch gespielt hatten, um Spielpraxis zu sammeln. Das hat natürlich geholfen. Trotzdem wusste ich, dass ich bei den Profis keine Rolle spielen werde. Mein Ziel war damals, in die 2. Bundesliga zu gelangen und mich dort zu etablieren. Das ist mir bei Erzgebirge Aue dann gelungen.

DFB.de: Sie haben bei Bayern München II mit Mats Hummels zusammengespielt. War damals zu erkennen, dass er das Zeug zum Nationalspieler hat?

Müller: Ja, das war erkennbar. Er wurde bereits als A-Jugendspieler zu unserer U 23 hochgezogen. Er war bereits damals körperlich sehr präsent, trotzdem schnell und dynamisch, außerdem technisch super. Es war zu ahnen, dass dort etwas Großes heranwächst.

DFB.de: Welche Rolle hat der damalige Trainer Hermann Gerland für Ihre Entwicklung gespielt?

Müller: Er hat eine wichtige Rolle gespielt, war immerhin mein erster Trainer im Männerfußball. Im Umgang war er zwar nicht ganz einfach...

DFB.de: Inwiefern?

Müller: (lacht) Ich sage einmal so: Er hat uns die Härte des Männerfußballs vermittelt. Aber das war richtig so. Der Sprung von der Jugend zu den Männern ist nicht einfach. Er hatte das gut im Griff.

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